TV-Sender springt ab, Tom Cruise gibt Preise zurück: Schwere Krise bei Golden Globes

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Kontroverse: NBC will Gala in 2022 nicht ausstrahlen, Tom Cruise gibt Preise zurück, Scarlett Johansson beklagt "sexistische Fragen".

Nach wachsender Kritik an dem Verband der Auslandspresse, der die Golden Globes verleiht, hat nun auch der US-Sender NBC Konsequenzen gezogen. NBC kündigte am Montag an, dass der Sender die Globe-Gala im Jahr 2022 nicht ausstrahlen werde. Der Globe-Verband HFPA (Hollywood Foreign Press Association) müsse Zeit und Arbeit investieren, um größere Reformen umzusetzen, hieß es in einer Mitteilung von NBC.

Scarlett Johansson hat die Branche aufgerufen, von den Globes Abstand zu halten, bis diese weitreichendere Reformen durchgeführt haben. Sie habe sich von Pressekonferenzen zu den Preisen wegen "sexistischen Fragen und Bemerkungen" von einzelnen Mitgliedern der HFPA  ferngehalten, die an sexuelle Belästigung "gegrenzt haben". Und Filmstar Tom Cruise hat drei Golden Globes aus Protest zurückgegeben.

Mehrere Stars und wichtige Firmen in Hollywood hatten die angekündigten Reformen bei den Golden Globes als nicht weitreichend genug kritisiert. Netflix und Amazon kündigten an, die Zusammenarbeit mit dem Verband weiter ausgesetzt zu lassen.

NBC  hoffe, die Gala im Jänner 2023 nach entsprechenden Veränderungen wieder zu zeigen. Seit 1996 wird die jährliche Globe-Verleihung bei NBC ausgestrahlt.

Die Filmpreise waren durch die HFPA heuer am 28. Februar verliehen worden. Im Vorfeld hatte es Kritik gegeben, etwa wegen fehlender Diversität und intransparenter Mitgliedschaftskriterien. Etwa gehörten der Preis-Jury keine Schwarzen an.

Die knapp 90 Mitglieder hatten vorige Woche einen umfassenden Änderungsvorschlag des Vorstands angenommen. Demnach will der kleine Verband 2021 mindestens 20 neue Mitglieder aufnehmen, vorrangig Afroamerikaner, und innerhalb von 18 Monaten die Zahl der Mitglieder verdoppeln.

 

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