"Alien"-Schöpfer HR Giger ist tot

Der Schweizer Künstler H.R. Giger vor einem seiner biomechanoiden Werke.
Der Herrscher über die Alpträume: HR Giger starb 74-jährig an den Folgen eines Sturzes

Er hat so sorgfältig, rücksichtslos und wohl auch leidenschaftlich wie kaum ein anderer das erforscht, wovor wir uns fürchten: Der Schweizer Künstler HR Giger hat mit seinem „ Alien“ eine Ikone nicht nur des Filmes, sondern menschlicher Urängste geprägt.

Dafür oscarprämiert, blieb Gigers Einfluss auf die Popkultur weit größer als sein Renomée auf dem Kunstmarkt. Und dennoch brachte der 1940 geborene und nun an den Folgen eines Sturzes gestorbene Schweizer, durchaus in der Tradition manch’ Alten Meisters, das Monströse zurück in die Kunstausstellungshallen.

Die Albtraum-Welt des H.R. Giger

H.R. Giger arbeitet an einem seiner biomechanischen Gemälde.

Giger
Detailaufnahme des Kopfes eines Xenomorph aus dem Film „Alien“.

Alien, 1979
Ein biomechanisches Kunstwerk von H.R. Giger mit einer weiblichen Figur und skelettartigen Elementen.

Giger
Das Gesicht einer Frau mit einem Stirnband, durch das Metallstifte gesteckt sind.

HR Giger
H.R. Giger vor einem seiner biomechanoiden Kunstwerke.

KUNST HAUS WIEN: AUSSTELLUNG HR GIGER "TRÄUME UND
Das Gemälde zeigt zwei humanoide Kreaturen in einer düsteren, biomechanischen Umgebung.

Giger
H.R. Giger vor einem seiner biomechanoiden Kunstwerke.

KUNST HAUS WIEN: AUSSTELLUNG HR GIGER "TRÄUME UND
Ein biomechanoides Wesen, das an die Kunst von H.R. Giger erinnert.

HR Giger
Eine Skulptur im Stil von H.R. Giger in einer Kunstgalerie.

AUSTRIA ARTS
Ein Gemälde von H.R. Giger, das zwei Figuren vor einem Gebäude mit der Aufschrift „Attahk Magma“ zeigt.

Eine detaillierte Skulptur einer weiblichen Alien-Kreatur mit scharfen Klauen und einem transparenten Kopf.

Ein biomechanoides Wesen mit einem länglichen Kopf und skelettartigen Details.

Giger
Ein biomechanisches Porträt einer Frau, inspiriert von H.R. Giger.

Eine surreale, biomechanische Szene mit zwei humanoiden Figuren vor einem hellen Hintergrund.

Giger
Eine biomechanische Illustration von H.R. Giger mit menschlichen Figuren in einer Waffenstruktur.

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H.R. Giger arbeitet an einer Skulptur im biomechanischen Stil.

Giger, der in Zürich Architektur und Industrie-Design studiert hatte, wühlte sich künstlerisch tief in das Surreale, auch das Skurrile, aber natürlich nicht im Humorigen. Sondern dort, wo es an die tief ins Stammhirn einprogrammierten Ängste des Menschen grenzt. Dort, wo die Maschinen biomechanischen Besitz vom Menschen ergreifen. Dort, wo sexuell aufgeladener Düster-Kitsch an den Jugendschutz stößt.

Und natürlich auch an jenem Punkt, wo sich der Mensch im bequemen Kinosessel oder mit dem Vernissagen-Prosecco in der Hand genüsslich der Angstlust vor dem übermächtigen Fremdwesen hingeben kann. Die Aliens sind ebenso mordlüstern ( Sigourney Weaver kann ein Lied davon singen) wie sexuell freimütig: sie haben Menschen auf jede Art zum Vernaschen gerne (aber auch hier bleibt der Humor verborgen). In Gigers Cyberpunk-Welt verheddern sich Geschlechtsteile, Münder und aufgerissene Augen mit Tentakeln, Schläuchen und (teils charmant veralteten) Androiden-Bauteilen.

Mord- und Lustmaschine

Der Schweizer hat wie kein anderer Künstler das Bild der außerirdischen Mord- und Lustmaschine, des in die Perfektion überhöhten Darwin-Prinzips geprägt. Der Inbegriff dessen: Das auf Gigers Entwurf „Necronomicon IV“ basierende Alien. Das man im gleichnamigen Film von Ridley Scott dann letztlich kaum zu Gesicht bekam.

Gigers Schaffen hat enthusiastische Fans in der Gothic- und Metalszene, er hatte auch wenig Berühungsängste mit dem Kommerziellen: So richtete er Giger-Bars zum gepflegten Trinken in Alien-Atmosphäre ein. Das machte es der in Abgrenzungsfragen recht verkniffenen Kunstwelt schwer, das Werk zu würdigen. Dennoch wurden Gigers Arbeiten weltweit ausgestellt, zuletzt u.a. in Wien und Linz.

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