Schwarz-Blau will "Salzburger Landeshymne landesgesetzlich verankern"

NACH SALZBURG-WAHL: PK ?VORSTELLUNG DER NEUEN SALZURGER LANDESREGIERUNG? AUS ÖVP UND FPÖ? - SVAZEK (FPÖ), HASLAUER (ÖVP)
Laut Salzburger Regierungsübereinkommen im Bereich "Kultur, Sport und Ehrenamt". Erst kürzlich wurde hingewiesen, dass diese NS-belastet ist.

Das "Regierungsübereinkommen 2023 – 2028: Salzburg – Gemeinsam und sicher in eine stabile Zukunft" hat im Kapitel 11 "Kultur, Sport und Ehrenamt" keine großen Überraschungen zu bieten. ÖVP und FPÖ bekennen sich zu einem breiten Kulturbegriff - "von der Volkskultur und dem Brauchtum über die freie Szene bis hin zu den Festspielen". Man spricht sich auch für eine "barrierefreie Kultur-Teilhabe in allen Bereichen" aus. Und doch erstaunt ein gemeinsames Vorhaben: "Wir werden unsere Salzburger Landeshymne auch landesgesetzlich verankern."

Denn genau vor einem Monat hatte die IG Autorinnen Autoren in einem offenen Brief an die Landeshauptleute von Ober- und Niederösterreich, Kärnten und Salzburg Änderungen der jeweiligen Landeshymnen gefordert, weil diese historisch belastet seien. In Oberösterreich und Niederösterreich brauche es einen anderen Text, in Kärnten würde die Streichung einer Strophe reichen.

In Salzburg hingegen sei eine komplette Neufassung von Text und Musik notwendig. Denn Komponist Ernst Sompeks habe sich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich gebrüstet, illegales österreichisches NS-Parteimitglied gewesen zu sein. „Textautor Anton Pichler wiederum war ein kriegsverherrlichender Priester“, sein Text teils grammatikalisch verunglückter „kitschig-pathetischer Schollenschwulst“. 

Von der Volkspartei kam postwendend eine Absage: Die geforderte komplette Neufassung „steht für uns nicht zur Debatte“, teilte der Salzburger ÖVP-Generalsekretär Klubobmann Wolfgang Mayer in einer Aussendung mit. Ohne den oft strapazierten Stehsatz der "anderen Sorgen" bemühen zu wollen, dränge sich schon die Frage auf, ob jetzt der passende Zeitpunkt für eine Diskussion über die Salzburger Landeshymne sei. "Wir meinen: nein“, so Mayer. 

Statt zu reden wird also einfach verfügt: "Wir werden unsere Salzburger Landeshymne auch landesgesetzlich verankern." 

 

Kommentare