Osterfestspiele: Beide Angeklagten verurteilt
Nach rund 35 Verhandlungstagen haben die Verteidiger der Angeklagten im Osterfestspiel-Prozess am Dienstag ihre Schlussvorträge gehalten. Sie konnten das Gericht allerdings nicht von der Unschuld ihrer Mandanten überzeugen. Der ehemalige Technische Direktor der Salzburger Festspiele, Klaus Kretschmer, wurde wegen Untreue und schweren gewerbsmäßigen Betruges zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Kretschmer war im Verfahren in Teilbereichen geständig.
Michael Dewitte hatte in seinem Schlusswort vor Urteilsverkündigung sehr gefasst gewirkt. Klaus Kretschmer war hingegen in Tränen ausgebrochen. Er hatte nach Publikwerden der Malversationen 2010 mit großen psychischen Problemen zu kämpfen. Bei einem Sturz von einer Brücke wurde er schwer verletzt. 2013 wurde Kretschmer wegen Verhandlungsunfähigkeit vorübergehend vom Prozess ausgeschlossen. Er soll die Osterfestspiele und die Salzburger Festspiele um rund 1,5 Mio geschädigt haben.
Dewitte wurde ebenfalls Untreue vorgeworfen. Er soll Kretschmer für Leistungen bezahlt haben, die dieser gar nicht erbracht hat. Konkret geht es dabei um ein Gehalt über 800.000 Euro für Beratungstätigkeiten für die Osterfestspiele sowie eine Provision von 300.000 Euro, die er Kretschmer ausbezahlt hat.
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