Salzburger Festspiele lösten 1,62 Mio. Euro an Reserven auf
Wie die Tageszeitung Der Standard in seiner Samstag-Ausgabe berichtet, hat der Intendant der Salzburger Festspiele, Alexander Pereira, einen Jahresfehlbetrag von 1,62 Mio. Euro zu verantworten. Um ein ausgeglichenes Ergebnis verbuchen zu können, mussten laut dem Zeitungsbericht vier Fünftel der Reserven, die zwei Mio. Euro betragen hatten, aufgelöst werden.
In einer Stellungnahme der Salzburger Festspiele am Freitagabend an die APA wurde erklärt, dass der Jahresabschluss 2012/13 ein von Wirtschaftsprüfern testiertes ausgeglichenes Ergebnis aufweise: "Um dieses ausgeglichene Ergebnis zu erzielen, haben die Salzburger Festspiele Euro 1,618 Mio. Reserven (Programmrücklagen) aufgelöst. Es bleibt daher eine Programmrücklage (Überschuss) von Euro 400.000 für die nächsten Jahre übrig." Am 31. März habe das Kuratorium den Jahresabschluss einstimmig zur Kenntnis genommen, betonten die Festspiele.
Laut Standard wäre der Jahresfehlbetrag noch höher ausgefallen, aber man habe zwei Produktionen "aktiviert" und diese als Wert verbucht. Die Oper "Norma, die 2015 wiederaufgenommen werden soll, werde auf zwei Jahre abgeschrieben, "der neue Jedermann als Longseller auf deren fünf", hieß es.
Opernkauf: Noch kein Geld geflossen
Kürzlich ist Pereira, designierter Intendant der Scala, mit dem Ankauf von Salzburger Produktionen für die Mailänder Oper in die Schlagzeilen gekommen. Von einem Volumen von 1,6 Millionen Euro war zunächst die Rede. Pereira sprach in weiterer Folge gegenüber der italienischen Tageszeitung La Reppublica von lediglich 690.000 Euro für vier Opern und bezeichnete dies als "Preis, der absolut lächerlich ist".
Bisher sei noch kein Geld geflossen, berichtet der Standard nun: Pereira habe im Dezember 2013 bloß eine "rechtsverbindliche Erklärung" abgegeben. Diese genüge aber, um im Salzburger Jahresabschluss als Forderung budgetwirksam zu sein.
Am 28. April befasst sich der Aufsichtsrat der Scala mit den umstrittenen Opernkäufen Pereiras.
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