Doch was weiß man über das Opernprogramm der Festspiele? Offiziell noch gar nichts, hinter den Kulissen macht aber unter Insidern die Runde, was man im kommenden Sommer in Salzburg sehen und hören werde. Das Erstaunlichste dürfte es gleich zu Beginn geben: keine einzige neuinszenierte Oper in der ersten Woche.
Den Auftakt macht dem Vernehmen nach „Capriccio“ von Richard Strauss – ein Werk, das schon szenisch durchaus komplex ist. Christian Thielemann ist als Dirigent für die konzertante Produktion vorgesehen. Danach soll Mozarts „Don Giovanni“ in der Inszenierung von Romeo Castellucci wieder aufgenommen werden, die 2021 für Aufsehen und Kontroversen gesorgt hatte. Danach ist die Wiederaufnahme der Produktion der Pfingstfestspiele geplant – dem Vernehmen nach soll es sich um „La clemenza di Tito“ handeln.
Die erste szenische Premiere ist offenbar erst für 3. August vorgesehen: Peter Sellars, ein Liebling von Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser, bringt „Der Idiot“ von Mieczysław Weinberg auf die Bühne.
Mitte August gibt es dann zwei Opernpremieren hintereinander. Zunächst „Der Spieler“ von Sergei Prokofjew in der Regie von Krzysztof Warlikowski, der zuletzt Verdis „Macbeth“ in Salzburg inszeniert hat (12. 8.). Tags darauf dürfte es zur Premiere von Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ kommen – mit einem französischen Regieteam.
Kein neuer Mozart also, kein szenischer Strauss. Wenn es dabei bleibt – die enorme inhaltliche Streuung bei diesem Programm und das lange Vorspiel bis zur ersten szenischen Neuproduktion dürften jedenfalls für einige Diskussionen sorgen. Man darf gespannt auf die Präsentation in Salzburg am 6. Dezember sein.
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