„One Percent“ ist soeben auf Ruhmers erstem Album „Cherryland“ erschienen. Wie alle anderen Songs des Albums ist er getragen von einem an Bill Withers oder an den Funk von Prince angelehnten, organischen, allzeit gute Laune verströmenden Sound. Abgerundet wird der mit Bläsern, tanzbaren Rhythmen und Texten, die Gedanken über das Leben genauso augenzwinkernd behandeln wie Soziales.
Benannt ist das Album nach dem Song „Cherryland“, in dem sich der als David Ruhmer geborene Wahlwiener zum Kirschblütenfest nach Japan sehnt. „Leider habe ich es noch nicht geschafft, dorthin zu kommen.“, sagt er. „Die Idee von dem Song ist, dass man ein Land, das man gar nicht kennt, idealisiert, und es in der Realität aber vielleicht ganz anders aussieht.“
Als Albumtitel hat sich „Cherryland“ perfekt geeignet, weil es in vielen der anderen Songs um das Gleiche geht: „Nur halt mit Personen, in die man sich einmal verliebt hat. Und es geht auch darum, dass ich jetzt mit 35 immer mehr draufkomme, dass sich viele meiner Träume vielleicht nicht mehr verwirklichen lassen.“
Ruhmer ist damit schon ein wenig alt für ein Debüt-Album. Andererseits startete er schon als Achtjähriger in der Musikschule als Schlagzeuger, weil er von Rhythmen fasziniert war. Er studierte dann zwar auf der SAE Tontechnik und arbeitete als Techniker für TV-Sendungen wie „Universum“ oder Musikvideos. Seine Band Gospel Dating Service war aber für ihn immer wichtiger als der Brotjob.
„2019 hat sich die Band aufgelöst“, sagt er. „Das war ein harter Schlag, weil ich da jede freie Minute reingesteckt hatte. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass mich die Anstellung als Techniker nicht glücklich macht. Und ich bin bei Oehl als Schlagzeuger eingestiegen, wo in kurzer Zeit sehr viel passiert ist. Das hat mir dann vor mir selbst die Legitimation gegeben, es als Solo-Künstler zu probieren. Obwohl mich Corona dann gleich wieder gebremst hat, habe ich das nicht bereut.“
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