Roberta Flack ist tot: "Killing Me Softly"-Star gestorben

Roberta Flack ist tot: "Killing Me Softly"-Star gestorben
Die US-amerikanische Sängerin, mit dem Song "Killing Me Softly" stilprägend, wurde 88 Jahre alt

Sie war Role-Model für Sängerinnen von Erykah Badu, Alicia Keys oder Beyonce und beeinflusste Musikerinnen und Musiker aus diversen Genres. Nun ist die Sängerin Roberta Flack 88-jährig gestorben, wie US-Medien berichten.

Als die Soul-Musik aus den US-Südstaaten Anfang der 1970er Jahre die internationale Bühne betrat und zum Mainstream der Popmusik wurde, war Flack ganz vorne dabei: Die Soulsängerin aus North Carolina, die ihr erstes Album 1969 aufgenommen hatte, landete mit dem Song "The First Time Ever I Saw Your Face" (1972) ihren ersten Hit, der auch mit einem Grammy prämiert wurde. Der Song erlebte einen Popularitätsschub, nachdem Clint Eastwood ihn in den Film "Play Misty For Me" (1971) eingebaut hatte.

Doch es war das Stück "Killing Me Softly" (1973), der Flacks Stimme unauslöschlich ins globale Pop-Gedächtnis einprägen sollte. Flack machte den Song, der von dem Duo Norman Gimbel und Charles Fox ursprünglich für die Folksängerin Lori Lieberman geschrieben wurde, zu ihrem Markenzeichen; er wurde 1974 mit insgesamt drei Grammys ausgezeichnet.

Sozial engagiert

Flack, die eine klassische Musikausbildung genossen hatte und auch am Klavier Virtuosin war, hatte sich ihre ersten Sporen in einer Bar namens "Henry's" in Washington, D.C. verdient - einem dezidiert schwulenfreundlichen Etablissement. Die Angewohnheit, nicht zwischen sexuellen Orientierungen zu unterscheiden, sollte später in ihrem Song "Making Love" Niederschlag finden. Flack, die in den 1970ern oft mit dem Sänger Donny Hathaway im Duett auftrat und einen ausufernden Afro trug, machte auch kein Hehl aus ihrem Einsatz für die Rechte der Afroamerikaner: Als interpretierte sie den Hit "There's a Place for Us" aus dem Musical "West Side Story" in einer Weise, die den Hoffnungen der schwarzen Bevölkerung Ausdruck verlieh. 

Später arbeitete Flack mit Größen wie Michael Jackson oder Miles Davis. Sie lieferte die Blaupause für einen Sound, der später als moderner "R'n'B" mit Stars wie Lauryn Hill und den Fugees (die "Killing Me Softly" auch coverten) die Charts dominieren sollte.

Nervenkrankheit

2022 hatte Flack bekanntgegeben, wegen einer ALS-Erkrankung nicht mehr singen zu können. ALS ist eine fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Das Nervensystem der Sängerin sei an diesem bislang nicht heilbaren degenerativen Leiden erkrankt, hatte damals eine Sprecherin der Sängerin gesagt. Wie ihre Managerin laut New York Times mitteilte, sei Flack auf dem Weg in ein New Yorker Krankenhaus gewesen, als ein Herzstillstand einsetzte. 

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