Rijksmuseum präsentiert sich in neuer Pracht

Das weltberühmte Amsterdamer Rijksmuseum präsentiert sich nach einer zehnjährigen Renovierung in neuer Pracht. Museumsdirektor Wim Pijbes sagte, das Museum schlage eine "neue Seite in seiner Geschichte" auf. Nach Plänen der spanischen Architekten Antonio Cruz und Antonio Ortiz wurde das erstmals 1885 eröffnete Museumsgebäude, das Stilelemente aus Gotik und Renaissance kombiniert, für etwa 375 Millionen Euro aufwendig restauriert und umgebaut.
Das Museum zeigt in 80 Sälen 8.000 Exponate aus 800 Jahren niederländischer Geschichte - vom Mittelalter bis Mondrian. Zu seinen Schätzen gehören die Gemälde aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter der Niederlande, das im Wesentlichen das 17. Jahrhundert umfasst: Rembrandt van Rijn, Jan Vermeer, Frans Hals, Jan Steen und andere.
Aus dieser Sammlung ragt das 1642 von Rembrandt gemalte Bild "Die Nachtwache" hervor, das in einem eigenen Saal ausgestellt ist. Laut Pijbes erhielten alle Exponate einen neuen Platz - mit Ausnahme der "Nachtwache", die jetzt allerdings etwas höher hänge als vorher. Der Museumsdirektor erhofft sich nach eigenen Angaben zwei Millionen Besucher im Jahr und wünscht sich, "dass jedes niederländische Kind im Alter von zwölf oder 13 Jahren die 'Nachtwache' sehen möge".
Nach der Umgestaltung aus Mitteln des niederländischen Staats, des Museums selbst sowie von Sponsoren werden künftig nicht mehr in einem Saal Gemälde, im zweiten Saal Möbel und im dritten Keramik gezeigt. Vielmehr hängen jetzt Bilder von Rembrandt neben Möbelstücken, die sein Freund Herman Doomer fertigte, dazwischen ein Porträt des Dichters Constantijn Huygens, der sich über seinen Zeitgenossen Rembrandt äußerte.
Königin Beatrix wird das Rijksmuseum am 13. April feierlich wieder eröffnen. An diesem Tag wird der Eintritt in das bis Mitternacht geöffnete Museum frei sein. Für die Monarchin wird es der letzte größere Auftritt in der Öffentlichkeit sein. Am 30. April dankt sie zugunsten ihres Sohnes Willem-Alexander ab.
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