Picasso zum Schnäppchen-Preis: 100 Euro statt eine Million

Picasso zum Schnäppchen-Preis: 100 Euro statt eine Million
Tombola-Erlös von mehr als fünf Millionen Euro fließt in Hilfsprojekte in Afrika.

Ein wertvoller Picasso zum Schnäppchen-Preis: In Paris ist am Mittwochabend das Werk "Stillleben" des spanischen Kubisten aus dem Jahr 1921 verlost worden, wie bei einer Live-Übertragung des Auktionshauses Christie's mitzuverfolgen war. Der Einsatz der Gewinnerin für die Tombola: 100 Euro. Der Wert des Bildes: Rund eine Million Euro.

Glückliche Gewinnerin aus Italien

Losglück bei der elektronischen Ziehung hatte eine Italienerin, die das Gewinnlos als Geschenk erhalten hatte. Insgesamt wurden den Veranstaltern zufolge gut 51.000 Lose à 100 Euro verkauft und somit 5,1 Millionen Euro für Projekte der Hilfsorganisation Care erzielt. Die meisten Lose kauften Franzosen: Sie machten 29 Prozent der Teilnehmer aus, 21 Prozent kamen aus den USA und 19 Prozent aus der Schweiz.

Picasso zum Schnäppchen-Preis: 100 Euro statt eine Million

Man hatte sich mehr Interesse erwartet

Eigentlich hatten die Organisatoren sogar 200.000 Lose verkaufen wollen, doch der Andrang fiel geringer aus. Care-Kommunikationschefin Emanuela Croce zeigte sich dennoch zufrieden. "Mit mehr als fünf Millionen haben wir ein außerordentliches Ergebnis für eine komplizierte Aktion in komplizierten Zeiten erzielt", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

Der Besitzer des Gemäldes, der Kunstsammler David Nahmad, erhält eine Million Euro, der Rest des Erlöses soll an Care-Projekte in Afrika gehen. Dadurch sollen 200.000 Menschen in Madagaskar, Kamerun und Marokko Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten.

Die bereits für Jänner geplante Tombola war wegen des zunächst mäßigen Interesses auf März verschoben worden - dann kam die Coronakrise dazwischen.

Das derzeit noch im Pariser Picasso-Museum ausgestellte Gemälde zeigt eine geometrische Komposition mit einem Stück Zeitung sowie einem Absinth-Glas. Es handle sich um ein Bild aus einer Zeit, in der Picasso "die realistischen und kubistischen Strömungen synthetisiert hat", sagte Museumsdirektor Laurent Le Bon. Das Werk rege zum "Denken und Träumen" an.

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