Beerdigung in New York geplant
Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman soll in New York im Kreis von Familie und engen Freunden beigesetzt werden. In einer Mitteilung der Sprecherin des am Sonntag gestorbenen Schauspielers gab es aber keinen Hinweis auf einen möglichen Termin. Zudem gab die Sprecherin am Dienstag bekannt, dass eine weitere Trauerfeier zu einem späteren Zeitpunkt in New York geplant sei.
Statt Blumen wünsche sich die Familie Spenden für zwei wohltätige Organisationen, die Hoffman am Herzen lagen. Der Mime war am Sonntag tot in seiner New Yorker Wohnung gefunden worden, in seinem linken Arm steckte eine Spritze. Die Ermittler gehen von einer Überdosis Heroin aus. Die Todesursache ist offiziell aber noch nicht bekannt. Der dreifache Familienvater war 46 Jahre alt.
Wichtige "Hunger Games"-Szene unvollendet
Der plötzliche Tod des Hollywood-Schauspieler Philip Seymour Hoffman hinterlässt eine große Lücke im Filmgeschäft. Nun ist auch bekannt geworden, dass eine der Hauptszenen in dem unvollendeten zweiten Teil von "Die Tribute von Panem - Mockingjay", in der Hoffman hätte spielen sollen, noch offen ist. Die Produzenten versichern jedoch, dass der Film zur Zufriedenheit der Fans fertiggestellt werden könne.
"Wir sind sehr traurig", so ein Verantwortlicher von Lionsgate gegenüber dem Hollywood Reporter. Die Prouktionsfirma sieht sich nun mit einer Reihe an Überarbeitungen am Film konfrontiert. "Dennoch wird das Ganze eine runde Sache werden". Über die unfertige Szene wollte der Insider jedoch nichts sagen. "Warum sollte ich den Leuten etwas verraten, was erst in zwei Jahren spruchreif ist." Der Start für das große " Hunger Games"-Finale ist für November 2015 geplant.
Überdosis
Oscar-Preisträgers Philip Seymour Hoffman war am Sonntag mit einer Spritze im Arm auf dem Boden seines Badezimmers gefunden worden. Offenbar starb er an einer Überdosis. Am Montag begann die Obduktion der Leiche.
Die Ermittler haben den Fund von Heroin in der Wohnung des 46-jährigen US-Schauspielers bereits bestätigt. "Vorläufige Testergebnisse deuten darauf hin, dass es sich bei den Drogen um Heroin handelt", sagte ein Ermittler. Medienberichten zufolge waren in dem New Yorker Apartment des Schauspielers etwa 50 Umschläge mit dem Rauschgift entdeckt worden.
Oscar-Preisträger
Hoffman, als einer der talentiertesten Schauspieler Hollywoods gefeiert und 2006 für seine Darstellung von Truman Capote mit dem Oscar geehrt, hinterlässt drei Kinder und seine langjährige Partnerin Mimi O'Donnell. Hoffman hatte in der Vergangenheit offen über seine Drogen- und Alkoholprobleme gesprochen. In einem Interview im Jahr 2011 sagte der Schauspieler, er habe als junger Mann alles genommen, "was ich in meine Hände kriegen konnte". Mehr als 20 Jahre hatte er seine Sucht dann im Griff, ehe er im vergangenen Jahr offenbar einen Rückfall erlitt. Laut dem Promimagazin "TMZ" ging Hoffman in eine Entzugsklinik, weil er verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen und Heroin geschnupft habe.
"Tragischer und plötzlicher Verlust"
"Ich habe ihn noch letzte Woche gesehen und er war clean und nüchtern, ganz der Alte", sagte Drehbuchautor David Bar Katz der New York Times. "Ich dachte, dieses Kapitel sei vorbei." Katz war der Freund und Kollege, der Hoffman in der Wohnung gefunden hatte. Er hatte sich Sorgen gemacht, weil Hoffman nicht erreichbar gewesen sei.
"Dies ist ein tragischer und plötzlicher Verlust", hieß es in einer Mitteilung von Hoffmans Familie. Alle seien nach dem Tod ihres "geliebten Phil" am Boden zerstört. Die Angehörigen baten um Respekt um ihre Privatsphäre. Mit seiner langjährigen Partnerin, der Kostümbildnerin Mimi O'Donnell, hatte Hoffman drei Kinder.
Hollywood trauert
Hollywood reagierte entsetzt auf den Tod eines seiner bekanntesten Schauspieler. "Es gibt keine Worte. Es ist einfach schrecklich", erklärte George Clooney, der mit Hoffman in "Die Iden des März" gespielt hatte. Tom Hanks, auch er ein Oscar-Preisträger, sagte "Entertainment Weekly": "Das ist ein furchtbarer Tag für die, die mit Philip gearbeitet haben. Er war ein riesiges Talent."
"Ich habe es genossen, mit ihm in "The Big Lebowski" gespielt zu haben. Er war so ein wunderbarer Mann, so verdammt talentiert, ein echter Schatz", schrieb Jeff Bridges per Twitter. Kevin Spacey, auch er wie Bridges ein Oscar-Gewinner, twitterte: "Eine Tragödie, einen so erstklassig talentierten Schauspieler wie Philip Seymour Hoffman zu verlieren. Ein unbeschreiblicher Verlust für Film, Theater und alle, die ihn kannten."
Auch Steve Martin zeigte sich schockiert: "Wer ihn als Willy Loman verpasst hat, der hat Willy Loman für immer verpasst", schrieb er in Anspielung auf Hoffmans Rolle in "Tod eines Handlungsreisenden". Mia Farrow twitterte, die Welt habe einen freundlichen, wundervollen Mann und einen der größten Schauspieler aller Zeiten verloren. Und Whoopie Goldberg schrieb einfach: "Das ist offenbar wirklich kein Scherz. Beileid an die Familie. Verdammt!"
Dunkelheit am Broadway
Die Broadway-Theater in New York wollen am Mittwoch zum Gedenken an den Verstorbenen ihre Lichter für eine Minute dimmen. "Wir werden ihm immer dankbar sein für sein grenzenloses Talent", erklärte die Vorsitzende der Theatervereinigung Broadway League, Charlotte St Martin. Sie würdigte den Oscar-Preisträger als einen "wahren Künstler, der das Theater liebte".
Rückblickend erscheint es, als hätte Philip Seymour Hofmann in so ziemlich jedem amerikanischen Kultfilm der vergangenen 15 Jahre mitgespielt. Er verkörperte häufig bärbeißige, dabei aber stets charismatische Typen, mit seiner Darstellung des flamboyanten Literaten Truman Capote lief er zur Hochform auf und wurde 2006 mit dem Oscar geehrt.
Am Sonntag wurde Philip Seymour Hoffman tot in seiner Wohnung in Manhattan aufgefunden. Er wurde 46 Jahre alt. Die Todesursache dürfte eine Überdosis Drogen gewesen sein, erklärte ein Polizeibeamter gegenüber Reportern.
Seymour Hofmann hatte zugegeben, in jüngeren Jahren heroinsüchtig gewesen zu sein, dann aber 23 Jahre drogenfrei gelebt zu haben. Im Vorjahr hatte er sich nach einem Rückfall auf Entzug begeben.
Im Kern immer „Indie“
Obwohl Hoffman zuletzt auch in Großproduktionen wie der „ Tribute von Panem“-Reihe zu sehen war, blieb er doch immer dem Geist des US-Independent-Kinos verhaftet und pflegte auch seine Beziehung zum Theater bis zuletzt. Der im Bundesstaat New York Geborene absolvierte die Tisch School of the Arts im New Yorker Greenwich Village und trat nach seinem Abschluss 1989 bald in Indie-Filmen auf.
Hoffmans Oscar-Rede
Den Durchbruch schaffte Hoffman in Paul Thomas Andersons „Boogie Nights“ (1997), einer satirischen Hommage an die Pornoindustrie der 1970er Jahre. Es folgten Rollen in „The Big Lebowski“ (1998) sowie „Der talentierte Mr. Ripley“ und „Magnolia“ (beide 1999).
Bilder aus Hoffmans Karriere
Cholerisch-Genial
Unvergessen bleibt auch Hoffmans Auftritt als cholerisch-genialer Musikkritiker Lester Bangs in Cameron Crowes Rock’n’Roll-Film „Almost Famous“ (2000).
Hoffman passte die Rolle des Kompromisslosen, der fast schon fanatisch zu seinen Zielen und Idealen steht,selbst wenn er darüber vergisst, das Leben zu meistern. Auch in seiner Oscar-Rolle in „Capote“ legte er diese Qualitäten an den Tag. Drei Mal wurde er danach noch für den Oscar (stets in der Nebenrollen-Kategorie) nominiert – 2008 für seinen Part in Mike Nichols’ „Der Krieg des Charlie Wilson“ sowie 2009 für seinen Part in „Glaubensfrage“. 2013 kam er für seine Rolle im Sektendrama „The Master“ auf die Kandidatenliste, den Oscar bekam dann Christoph Waltz.
Bühnenpräsenz
Doch nicht nur auf der Leinwand, auch auf der Bühne war Seymour Hoffman eine singuläre Erscheinung. 2009 hinterließ er auch in Wien einen nachhaltigen Eindruck, als er bei den Wiener Festwochen in Peter Sellars „Othello“-Inszenierung einen ungewöhnlichen Jago gab: Inmitten von schmucken Hemd- und Uniformträgern schlurfte er in Zivil über die Bühne, im bequemen Lieblings-Pulli, die Hände im Hosensack. Doch gerade dieser seltsam unbeteiligt wirkende Jago war eindeutig das Gravitationszentrum der Aufführung.
In den USA war Seymour Hoffman mehrmals für den renommierten Tony Award, nominiert; bei seinem letzten Broadway-Auftritt in Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ (2012) stellte New York Times-Kritiker Ben Brantley fest, der dreifache Familienvater sei „ohne jeden Zweifel einer der besten Schauspieler seiner Generation.“ Es betrübt, dass der Weg dieses Außergewöhnlichen so früh und abrupt enden musste.
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