Pharrell Williams: Ich wollte, dass meine Kinder meine Geschichte verstehen. Das funktioniert am besten durch Spielzeug. Wir kaufen unseren Drillingen und dem Ältesten immer Lego-Sets. Genau damit habe ich als Kind gespielt. Meine früheste, schönste Erinnerung an Spielzeug ist, dass meine Eltern mir Lego-Sets gekauft haben.
Wie war Ihre Reaktion, als Sie sich zum ersten Mal in Lego-Form gesehen haben?
Es ist, wie wenn man einen Hund oder eine Katze dabei beobachtet, wie sie das allererste Mal auf einen Spiegel treffen. Wie reagieren sie? Sie springen zurück und gehen dann sehr vorsichtig wieder darauf zu. Das ist genau derselbe Prozess, den ich durchlaufen habe. Es machte so deutlich, dass wir eine linke und eine rechte Gehirnhälfte haben. Eine Seite sagt: „Wow.“ Die andere Seite sagt: „Oh Gott.“
Lego hatte noch nie so viele verschiedene Farben …
Sieben verschiedene Hauttöne. Und das ist alles wegen uns. Wir wollten, dass sich jeder auf der Welt mit diesen Charakteren identifizieren kann, weil es in Wirklichkeit ja all diese Schattierungen gibt. Und diese verschiedenen Farben gibt es jetzt alle in den Sets.
Ein großer Teil des Films ist Ihre Entwicklung vom Kind, das eine Liebe zu Musik hatte, zu einem der erfolgreichsten Produzenten seiner Generation. Sie schrieben für „Piece by Piece“ fünf neue Songs, die inhaltlich dazu passen. Wo konnten Sie sich musikalisch selbst finden, als jemand, der vorher als Komponist und Produzent mit und für so viele verschiedene Musiker gearbeitet hat?
Ich habe so lange Musik durch eine Linse des Hochmuts gemacht, nach dem Motto: „Ich kann alles. Ich bin vielseitig. Ich bin ein Schweizer Messer, wenn es um Musik geht.“ Ich habe den Großteil meines Lebens damit verbracht, arrogant, sehr überheblich, unglaublich selbstsicher und prahlerisch zu sein. Denn das war die Welt der Musik, und ich dachte, ich müsste mir selbst auf die Schulter klopfen. Als ich 40 wurde, hat das Universum mich demütig gemacht, und ich habe erkannt, dass es nicht nur um mich geht, sondern, dass ich ein kleiner Teil von etwas viel Größerem bin. Ich musste an einen Punkt gelangen, an dem dieser Film im Grunde meine Dissertation über Demut für mich selbst ist. Denn wenn ich es aus meiner Perspektive gemacht hätte, dann hätte ich einen ganzen Song darüber geschrieben, wie großartig ich bin.
Eine Message des Films ist, wie diszipliniert Sie sind. Worauf führen Sie Ihren Antrieb zurück?
Das ist eine gute Frage. Ich denke, jeder wird mit Kreativität geboren, aber manche Menschen haben eine ausgeprägtere Verbindung dazu. Dann gibt es Menschen, die mit einem starken Antrieb geboren werden. Und dann gibt es Menschen, die beides haben. Wenn jemand kreativ ist, aber keinen Antrieb hat, hört man oft: „Oh mein Gott. Ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Es liegt doch direkt vor ihr. Sie ist so gut.“ Oder: „Wenn ich dieses Talent hätte, würde ich dies tun und das tun. Sie müsste sich nicht einmal anstrengen.“ Und dann gibt es jemanden, der nicht unbedingt die beste Connection zu seiner Kreativität hat. Das Können ist vielleicht nicht so hoch, aber der Wille ist enorm, und man denkt: „Er/sie will es wirklich, diese Person hat es verdient.“
Und Sie persönlich?
Ich wusste lange nicht, dass ich diesen Antrieb habe. Ich hielt mich für faul. Es hat mich Jahre gekostet, zu verstehen, dass ich nicht faul war, sondern einfach nicht inspiriert. Wenn ich motiviert und inspiriert bin, bin ich Montag morgens der Erste da und Freitag abends der Letzte, der geht.
Ihr Lebensmotto?
„Jetzt“ ist ein besseres Wort als „nie“.
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