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Pereira drängt auf staatliche Unterstützung für Scala
"Staat muss Verantwortung für Opernhaus übernehmen".
Scala-Intendant Alexander Pereira macht Druck für staatliche Finanzierungen zugunsten der Scala. "Ich kann zwar für Privatsponsoren sorgen, doch für die Zukunft der Scala ist es wichtig, dass der Staat seine Verantwortung übernimmt und dass sich große Unternehmen zusammenschließen, um die Scala zu unterstützen", berichtete Pereira, nach Angaben italienischer Medien.
Eine starke Scala sei für Italiens Kultur wichtig. Weltweit sei die Scala die bekannteste italienische Marke nach Ferrari, sagte der aus Österreich stammende Intendant. Um Geld zur Finanzierung des Theaters aufzutreiben, bemühe er sich unter anderem um die Gründung von Stiftungen von "Scala-Freunden" auf der ganze Welt. "Zurzeit sind wir vor allem in den USA und in der Schweiz engagiert. Wir werden aber auch andere Stiftungen gründen und die Italiener im Ausland einbinden", berichtete Pereira.
Der seit September amtierende Scala-Intendant führte am Samstagvormittag Gespräche mit den Gewerkschaften zur Abwendung eines am kommenden Mittwoch ausgerufenen Streiks. Damit könnte eine Aufführung von "Simon Boccanegra" mit Placido Domingo und dem Dirigat von Musikdirektor Daniel Barenboim ausfallen. Die Scala-Belegschaft protestiert wegen Personalmangel in einigen Bereichen des Theaters.
Mit den Streiks signalisieren die Scala-Mitarbeiter unter anderem ihre Solidarität mit den Orchester- und Chormitgliedern des römischen Opernhauses, die im Oktober im Rahmen einer Kollektivkündigung entlassen worden sind. Protestiert wird auch gegen die von der Regierung Renzi im Rahmen einer umfangreichen Arbeitsrechtsreform geplante Auflockerung des Kündigungsschutzes.
Mehrere Mitglieder des Chors und des Orchesters wollen sich dem Streik nicht anschließen, berichteten italienische Medien. Pereira hoffe, die Gewerkschaften auf den Verzicht ihres Streiks zu bewegen. Er sei bemüht, den Dialog mit den Arbeitnehmerorganisationen offen zu halten, hieß es in Mailand.
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