Otto Lechner übers Akkordeon: "Vorsicht mit einem gefährlichen Gerät"

Otto Lechner kommt vom Land und dort zieht es ihn auch immer wieder hin, hier auf einem ratternden Traktor spielend 
Mit „Otto Lechner – der Musikant“ hat Dokumentarist Bernhard Pötscher ein filmisches Porträt des Akkordeonisten und Weltmusikers abgeliefert (derzeit im Kino). Das Duo im Gespräch.

„Ich bin dadurch privilegiert, dass ich nix siach“, sagt Otto Lechner irgendwann im Film. Ansonsten spielt es in Bernhard Pötschers Film kaum eine Rolle, dass der 1964 in Melk an der Donau geborene Musiker bereits als Kind stark sehbehindert war und als Teenager vollständig erblindet ist. Damit wird völlig natürlich umgegangen.

„Otto Lechner – der Musikant“ beginnt mit zehn Minuten Musik. Zunächst interpretiert der Musiker zu Hause a cappella „Papa Was a Rolling Stone“. Dann sieht man ihn, so wie man ihn kennt – mit einem Akkordeon auf der Bühne, bei seinen musikalischen Kafka-Rezitationen zu „Auf der Galerie“. Auch später im Film erklingt viel Jazz und Weltmusik, man sieht ein Konzert für Akkordeon und Traktor, Lechner spielt auf einer Schaukel im Wald, auf einem Kirchturm – oder an der Loire mit dem französischen Akkordeonisten Arnaud Méthivier. Mit seiner Frau, der Schauspielerin Anne Bennent, singt er eine berührende Version von „Fang das Licht“, in der der Photosynthese gehuldigt wird.

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