Orientierung statt Angst und Wut
Positive Aussichten für die gedruckte Zeitung präsentierte der Hamburger Zukunftsforscher Matthias Horx zum Auftakt des European Newspaper Congress (ENC) im Wiener Rathaus. Er sieht nach dem digitalen Sturm eine Renaissance der "Uridee des Printjournalismus" – vorausgesetzt dieser besinnt sich wieder seiner Funktion. Horx konstatiert derzeit ein "Brei-Syndrom", in dem Erregung dominiert und Differenzierung fehlt. "Medien beschreiben Angst und Wut und stellen sie her." Horx forderte deshalb vor gut 400 Medienleuten einen konstruktivem Journalismus, "der Lösungen sucht, nicht zerfleischt" und die "Sehnsucht nach Orientierung" erfüllt.
Dem stehen wohl (Erlös-)Modelle entgegen, wie das, mit dem Manuel Conrad, Gründer des Online-Lokalmediums Merkurist, aufhorchen ließ. Dort erhalten Journalisten Boni für viel geklickte Geschichten bezahlt. "Jeder Journalist ist seines Glückes Schmied". Man zwinge niemanden, Geschichten über sperrige Themen zu schreiben. Das Start-up Kontext setzt hingegen auf umfangreiche Hintergrund-Information zu aktuellen Themen.
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