ORF: Wrabetz’ Kampf um St. Marx

Das ORF-Zentrum in Wien mit Zufahrt und Schranke.
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz arbeitet "derzeit intensiv" am ORF-Standort. Es handele sich weniger um eine ökonomische, sondern eher um eine strategische Frage.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz arbeitet "derzeit intensiv" an einem Standortvorschlag, wie er der APA sagte. Und tritt damit Gerüchten entgegen, wonach die Standortentscheidung platzen könnte. Letzte Woche hatte die Stiftungsratsarbeitsgruppe zum Thema Standort einen Neubau in St. Marx abgelehnt und die Arbeit niedergelegt. Als Zeitrahmen für die Standortentscheidung galt bisher immer "erste Jahreshälfte 2012" – Wrabetz hat demnach noch zwei Wochen Zeit, um seine Aufsichtsräte zu überzeugen.

Die Stadt Wien stellt sich offenbar auf einen längeren Entscheidungsprozess ein: Bürgermeister Michael Häupl hat sein "Lockangebot" in Sachen St. Marx verlängert. Man werde auch nach Ablauf der ursprünglichen Frist dem ORF die günstigeren Konditionen anbieten. Es gebe aber auch andere Interessenten für das Grundstück.

Strategie

Bereits Anfang April hatte Wrabetz in einem Brief an die Stiftungsräte seine Vorstellungen von einem neuen ORF-Standort formuliert. Es handele sich dabei nicht nur um eine ökonomische, "sondern vielmehr eine wesentliche strategische Frage". Der ORF müsse "in den nächsten zehn Jahren von Grund auf erneuert werden."

Das jetzige ORF-Zentrum sei das Produkt einer Vision von Fernsehmachern, "wie sie Ende der 60er-Jahre plausibel schien". Das Modell des 21. Jahrhunderts sei ein anderes. "Die Auflösung starrer, vor Jahrzehnten kodifizierter Berufsbilder, die Durchlässigkeit zwischen den Bereichen Fernsehen, Radio und Online (...) entwickeln sich im Zuge der immer stärker werdenden Konvergenz klassischer Medien zur Überlebensnotwendigkeit", heißt es.

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