Opernwelt trauert um russische Primadonna Jelena Obraszowa

Elena Obraztsova 2014 bei der Gala anlässlich ihres 75. Geburtstages im Moskauer Bolschoi Theater
Sie war auch in Wien eine Ikone der Oper.

Die Opernwelt trauert um die große russische Mezzosopranistin Elena Obraztsova, die am Montag in einer deutschen Klinik im Alter von 75 Jahren verstorben ist.

Obratzsova gehörte zu den wichtigsten Sängerinnen ihrer Generation und sorgte auch an der Wiener Staatsoper für unvergessliche Momente.

Obratzsova gab ihr Debüt an der Staatsoper im Rahmen eines Gastspiels des Bolschoi-Theaters am 6. Oktober 1971 als Polina in "Pique Dame" und war in den folgenden Tagen auch als Gräfin Besuchowa in "Krieg und Frieden" sowie als Marina Mnischek in " Boris Godunow" zu erleben.

1975 folgte ihr Wiener Rollendebüt als "Carmen" am Haus am Ring. Ein Meilenstein war ihre Gestaltung dieser Partie in der vom Fernsehen aufgezeichneten "Carmen"-Premierenproduktion Franco Zeffirellis vom 9. Dezember 1978 mit Plácido Domingo als Partner und mit Carlos Kleiber am Pult.

Es folgten in Wien Amneris ("Aida") oder Santuzza ("Cavalleria rusticana"), die sie auch in der Premiere der Inszenierung Jean-Pierre Ponnelles 1985 verkörperte. 1986 präsentierte sie ihre Azucena ("Il trovatore"), ehe sie am 29. März 1987 mit der Amneris ihren letzten Auftritt im Haus am Ring hatte. Insgesamt war sie hier in 31 Vorstellungen zu erleben.

Der ehemalige Staatsoperndirektor Ioan Holender erinnert an das Konzert anlässlich ihres 75. Geburtstages vergangenen Sommer, bei dem Opernstars von Anna Netrebko bis José Cura auftraten und war noch im Dezember 2014 gemeinsam mit ihr in der Jury des Gesangswettbewerbes des russischen Staatsfernsehens Cultura: "Sie war eine singuläre Ikone der Opernkunst in der Geschichte der Sowjetunion und später Russlands."

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