Nöstlingers "Franz" am Landestheater NÖ

Nöstlingers "Franz" am Landestheater NÖ
Hendrik Winkler setzt Christine Nöstlingers Kinderbuchklassiker "Detektivgeschichten vom Franz" in Szene.

Die "Geschichten vom Franz" von Christine Nöstlinger, die am 13. Oktober ihren 75. Geburtstag feiert, zählen zu den heimischen Kinderbuchklassikern. Für die Theaterwerkstatt des Landestheaters St. Pölten hat Ensemblemitglied Hendrik Winkler die "Detektivgeschichten vom Franz" bearbeitet. Mit dem Ergebnis hatten die jungen Besucher am Donnerstagnachmittag viel Freude.

Dabei galt es zuvor noch einiges Pech zu überwinden: Klaus Haberl, der drei Rollen hätte übernehmen sollen, hatte sich verletzt, für ihn sprang Winkler ein und gab einen neurotischen Lehrer, einen dämlichen Polizisten und einen verdächtigen Kommissar. Ebenfalls drei Rollen hat Jürgen Weisert inne. Ein leicht obergescheiter, dennoch sympathischer Franz ist Stefan Wilde, als Gabi versprüht Ulrike Sophie Rindermann kecken Charme. Christine Jirku ist eine freundliche Mama Fröstl, Paul Goga ein geradezu liebenswürdiger Bankräuber. In dieser beinahe heilen Welt kommen auch die moralischen Botschaften ganz leichtfüßig und unaufdringlich daher.

Freundliche Bilderbuchweltwelt aus den Siebzigern

Liebenswürdig und mit leichter Ironie gezeichnet erscheinen alle Figuren dieser Geschichte, für die Ilona Glöckel eine richtige Bilderbuchbühne entworfen hat. Das Kinderzimmer etwa entspricht genau so den Siebziger-Jahren als Entstehungszeit wie die musikalische Garnierung. Wenn dann zwischendurch doch kurz von Lady Gaga die Rede ist, wirkt das wie ein Bruch, als hätte man Angst gehabt, zu antiquiert zu wirken - eine unbegründete Sorge, wie sich erwies. Das junge Publikum unterhielt sich meist glänzend, nahm sichtlichen Anteil am Geschehen, hielt die knappe Stunde Spieldauer bestens durch und nahm statt eines Programmhefts ein Kartenspiel mit nach Hause, mit dem das Gedächtnis trainiert werden kann - für Detektive und solche, die es werden wollen.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Interview

Kommentare