Neues Portal "Klassikticket" soll Österreichs Hochkultur vereinen

oeticket hat 500 Veranstalter auf einem Seite versammelt - Ziel barrierefreier Zugang, um dem Besucherschwund entgegenzuwirken.

Der Publikumsschwund auf Österreichs Bühnen ist derzeit in aller Munde. Mit dem neuen Portal www.klassikticket.at will der größte heimische Kartenanbieter oeticket den schwachen Auslastungszahlen entgegenwirken. Hierbei sollen die Genres Oper, Operette, Ballett, Klassik, Theater, Musical und Jazz auf einer gemeinsamen Plattform im Verkauf vereint werden und somit den Coronanachwirkungen, der Überalterung oder der Teuerungsangst entgegenwirken.

Zum Start sind 500 Institutionen der Hochkultur mit 10.000 Veranstaltungen an Bord - vom Burgtheater über den Wiener Musikverein, vom Tiroler Landestheater bis zum Radiokulturhaus oder dem Volkstheater, wo das neue Tool am Donnerstag der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Ziel ist eine möglichst breite Angebotspalette mit nur einem Login und in einem Terminkalender. So will man nicht zuletzt eine junge Zielgruppe ansprechen. Abos werden nicht offeriert, sondern lediglich Einzelveranstaltungen, wobei die Häuser selbst entscheiden können, ob sie allen Content auf die Seite stellen wollen. Der jeweilige Ticketaufpreis für die Buchung auf www.klassikticket.at beträgt dabei 2,50 Euro.

"Ich weiß nicht, ob das ein freudiger oder ein trauriger Anlass ist", zeigte sich Christoph Klinger als Chef der oeticket-Mutter CTS-Eventim-Austria ambivalent. Schließlich seien die Minuszahlen bei den verkauften Tickets als Anlass für die Portalsgründung massiv: "Wir haben Besucherrückgänge je nach Haus und Stück zwischen 20 und 60 Prozent im Vergleich zu vor Corona." Man schätze, dass rund vier Millionen Tickets 2022 im Kulturbereich unverkauft bleiben werden - eine Zahl, die kommendes Jahr noch steigen dürfte.

Deshalb wolle man mit www.klassikticket.at einen möglichst barrierefreien, einfachen Zugang bieten. Auf dem Portal wird es eigene Kampagnen und nutzerverhaltenbasierte Programmvorschläge geben. Die Häuser können Subseiten zur Eigendarstellung kreieren. Zugleich enthält die Internetseite auch kleine redaktionelle Beiträge zu Veranstaltungen in Text, Ton und Film, wofür man mit der Bühnenvereinszeitschrift "Die Bühne" kooperiert.

 

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