Neue Salzburger „Zauberflöte“: Gar nicht zauberhaft

Neue Salzburger „Zauberflöte“: Gar nicht zauberhaft
Nachtkritik: Matter Applaus, ein paar Buhs für die szenische und musikalische Neudeutung der Mozart-Oper.

Die erste Opernpremiere der Salzburger Festspiele 2018, Mozarts „ Zauberflöte“, enttäuschte im Großen Festspielhaus im vielerlei Hinsicht.

Musikalisch: Dirigent Constantinos Carydis animiert die Wiener Philharmoniker zu einem transparenten, schlanken Klang, seine Tempi sind aber aberwitzig, willkürlich und stellen die Protagonisten vor große Probleme. Hier entsteht fast nie ein musikalischer Fluss.

Stimmlich: Mit Mauro Peter (Tamino), Christiane Karg (Pamina), Albina Shagimuratova (Königin der Nacht), Adam Plachetka (Pagageno), Michael Porter (Monostatos) gibt es zwar solide Sänger, kein einziger kann jedoch bei diesem Dirigat glänzen. Matthias Goerne fehlt definitiv die Tiefe für den Sarastro.

Szenisch: Regisseurin Lydia Steier erzählt die Geschichte aus der Sicht der drei Knaben (großbürgerlicher Erzähler: Klaus Maria Brandauer), verfällt aber in einen platten Jahrmarkt, in Klamauk und erzeugt kaum Spannung. Während der Feuer- und Wasserprobe gibt es Kriegsbilder, vermutlich eine Art Interpretation. Matter Applaus, einige Buhs.

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