Neue ORF-Struktur: Bis März muss Wrabetz liefern

Mit einer zweieinhalbtägigen Arbeitsklausur im Parkhotel Schönbrunn, die am Mittwoch zu Ende ging, ist die Ära Wrabetz III im ORF gestartet. Im Mittelpunkt standen die vom wiederbestellten ORF-General angekündigten massiven Einsparungen und damit verbundene Struktur-Neuerungen. Im Gegenzug für die beschlossene Gebührenerhöhung soll ja ein 300 Millionen schweres "Struktur- und Kostensenkungsprogramm" bis 2021 umgesetzt. Wrabatz steht unter Druck: Für die erste Stiftungsratsitzung Anfang März muss er Entsprechendes liefern.
Bisher nur Eckpfeiler
Dafür wurden nun erste Projekte definiert, die von einer "Transformer-Gruppe" ausgearbeitet werden. "Erste Eckpfeiler" seien auch für die Einführung der Channel-Manager für jeden ORF-Sender fixiert worden, hieß es. Diese sind ein großes, vor allem ORF-internes Politikum, verkleinern diese doch die Einflusssphäre der bisherigen Fernseh- und nunmehrigen Programm-Direktorin Kathrin Zechner. Denn die Channel-Manager, die dem Generaldirektor unterstehen, erhalten finanzielle und personelle Ressourcen. Was die völlige Neuaufstellung etwa in Hinsicht auf die Budgeterstellung bedeutet, ist Gegenstand weiterer Gespräche.
Jeder Kanal mit eigenem Chefredakteur
Jeder ORF-Kanal erhält dann auch einen Chefredakteur. Siggi Neuschitzer, Kärntner Stiftungsrat, meinte dazu in der Kleinen Zeitung, dass es selbstverständlich sei, "dass die von Wrabetz versprochene Struktur mit Ablauf des ersten Quartals dieses Jahres dargestellt und dann ehestens umgesetzt wird." Nachsatz: "Also die Macht im Informationsbereich aufgeteilt wird!". Allerdings untersteht die Information dann formell dem GD.
Mehr als 30 Themen standenauf der Agenda des Treffens der ORF-Führung hinter verschlossenen Türen. Sie reichten von YouTube-Channels über Ö1-Reform und Flimmit-Zukunft bis hin zur von der Regierung angekündigten ORF-Enquete.
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