Nachfolgesuche gestartet: Loebe verlässt die Festspiele Erl 2025

Strebt keine Vertragsverlängerung an: Bernd Loebe
Die neue Intendanz soll im Sommer 2023 designiert werden. Bernd Loebe bringt im Winter „Schneeflöckchen“ von Rimski-Korsakow

Nach den Aufregungen rund um den herrischen wie sexistischen Dirigenten Gustav Kuhn führte Bernd Loebe, Intendant der Frankfurter Oper, die Festspiele Erl in eine gedeihliche Zukunft. Im Dezember feierte er seinen 70. Geburtstag. Und nun lässt er seinen Vertrag, um ein Quasi-Ehrenjahr verlängert, auslaufen: Er stelle sich keinem Bewerbungsverfahren, sagte Loebe bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Er beende seine Tätigkeit nach dem Sommer 2025.

Die Ausschreibung für die Nachfolge läuft nun. Die Entscheidung soll, so Mäzen und Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner (Strabag), zu Beginn der Festspiele (6. bis 30. Juli) feststehen. Die Kommission sei noch nicht fixiert, Haselsteiner möchte Volksoperndirektorin Lotte de Beer und Staatsoperndirektor Bogdan Roščić – der Unternehmer realisiert mit ihm eine Kinderoper im Künstlerhaus, die Ende 2024 eröffnet werden soll – gewinnen. Bekanntlich inszeniert Brigitte Fassbaender im Sommer „Siegfried“ und „Götterdämmerung“, sie komplettiert also Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“.

Für die Winterausgabe (26. 12. bis 7. 1.) hat Loebe die selten gespielte Märchenoper „Schneeflöckchen“ von Nikolai Rimski-Korsakow ausgewählt. Beim Neujahrskonzert werde Tschaikowsky erklingen, beim Abschlusskonzert die „American Ouverture“ von Sergej Prokofjew. Die Häufung russischer Komponisten sei kein Zufall, sagte Loebe: „Das ist Hochkultur par excellence.“

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