Musikfestivals laden Ten Walls aus

Nach homophoben Äußerungen von Marijus Adomaitis alias Ten Walls auf Facebook hat dessen bisherige deutsche Künstler-Agentur Melt! Booking die Zusammenarbeit mit dem litauischen Produzenten und DJ beendet. Zudem sagten mehrere große europäische Festivals, darunter das heimische Urban Art Forms in Wiesen (18. bis 20. Juni) und das Sónar in Barcelona, die geplanten Auftritte von Ten Walls ab. Der Grund für diese Ausladung war ein am 3. Juni 2015 auf seinem persönlichen Facebook-Profil veröffentlichte Statusmeldung, in der er Homosexuelle unter anderem als "andere Rasse" bezeichnete und sie mit pädophilen Sexualstraftätern gleichsetzte. Mittlerweile hat Ten Walls diese Meldung zwar gelöscht, sich dafür auch entschuldigt: "Letzte Woche schrieb ich einen Facebook-Post der falsch war", so Adomaitis. "Es war niemals meine Absicht jemanden zu verletzen. […] Ich würde mich gerne bei allen entschuldigen, die ich enttäuscht habe, besonders bei meinen Freunden in der Gay-Community […]." Er brauche jetzt eine Pause und sage von sich aus bis auf weiteres alle Auftritte ab, so der Musiker.
Kritik kam nicht von Seiten der Medien, Fans und der schwul-lesbischen Szene, sondern auch auch von Kollegen und Künstlern: Der britische Produzent Fort Romeau sagte einen Auftritt in London an der Seite von Ten Walls ab. Zahlreiche weitere Künstler meldeten sich ebenfalls mit Statements zu Wort: Während die deutsche Techno-Ikone Monika Kruse etwa auf Twitter berichtete, sie lösche gerade alle Ten Walls-Tracks von ihrer Festplatte, fotografierte JD Twitch vom schottischen DJ-Duo Optimo die zerbrochenen Einzelteile einer Ten Walls-Platte.
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