Miley Cyrus bei den MTV Video Music Awards

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Neues Album

Miley Cyrus stellt "Dead Petz" ins Netz

Vom Teeniestar zur Popikone: Die bizarre, aber kreative Platte "Miley Cyrus & Her Dead Petz" gibt es als Gratis-Stream.

09/02/2015, 03:06 PM

Miley Cyrus kann mehr, als öffentlichkeitswirksam mit (Fast)-Nackt-Auftritten Schlagzeilen machen. Die 22-Jährige hat überraschend ihr neues Album "Miley Cyrus & Her Dead Petz" als Gratis-Stream ins Netz gestellt. Die Kritiken gehen in eine Richtung: Die Amerikanerin habe damit endgültig den Schritt vom Teeniestar zur Popikone vollzogen.

"Cyrus manifestiert sich, und das nicht mehr bloß durch Show, sondern jetzt auch dank ihrer Kunst, als Popikone und als Symbolfigur einer Überflussgesellschaft, deren Jugend zwischen Emojis und Pornos aufwächst", schrieb etwaSpiegel online.Der britischeNMEmeinte, es handle sich um das "bizarrste Album, das ein großer Popstar in der jüngsten Vergangenheit abgeliefert hat", man müsse die Platte aber, was "viel beeindruckender" sei, unbedingt gehört haben.

Das Miley-Album im Stream:

Alles erlaubt

Ganze 92 Minuten Musik hat Miley abgeliefert, nur 50.000 Dollar (44.500 Euro) soll sie dafür laut NME verbraucht haben. Bei 14 der 23 Tracks fungierte Wayne Coyne von den Flaming Lips als Ko-Produzent. War der stark von Hip-Hop beeinflusste Vorgänger "Bangerz" klar auf die Charts ausgerichtet, scheint bei den Aufnahmen von "Miley Cyrus & Her Dead Petz" alles erlaubt gewesen zu sein.

Wie das Cover optisch unterstreicht, rührte Cyrus ein bunte Pop-Mischung aus schräger Psychedelic und Zuckerguss an. Lo-Fi-Avantgardist Ariel Pink steuerte Backing Vocals zur unheimlichen Ballade "Tiger Dreams" bei. "Floyd Song (Sunrise)" ist eine Grabrede Mileys für ihren toten Hund, "Pablow The Blowfish" eine Ballade über ihren kürzlich verstorbenen Kugelfisch.

Neben Drogen, Selbstfindung und asiatischen Mythen ist Sex natürlich ein großes Thema: "Milky Milky Milk", basierend auf einer ins Ohr gehende Pop-Melodie, erzählt vom Saugen an Brustwarzen. Auf "BB Talk" fordert Miley explizit: "Fuck me, so you stop baby talking." An mögliches Airplay hat die Dame dabei sicher nicht gedacht. Manche Stücke erinnern an die "alte Miley", viele gehen Anti-"Bangerz" (und auch wieder nicht), die kreative Fülle ist erstaunlich, auch wenn das Weglassen der einen oder anderen Ballade das Album kompakter gemacht hätte.

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist gut gewählt: Cyrus hatte Sonntagnacht die MTV Video Music Awards in Los Angeles moderiert und hatte mit ihren knappen Kostümen und vorlauten Ansagenfür Aufmerksamkeit gesorgt. Sie wertete die Show aber auch mit viel Humor und Selbstironie auf. "Bangerz" war vor zwei Jahren auf Platz 1 der Charts gelandet. Und nun? "Ihr Meisterstück, die Künstlerin ist endlich in der Hochkultur angekommen", schrieb dieWelt über "Miley Cyrus & Her Dead Petz".

Bilder: Die Looks bei den VMAs

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