Michael Hanekes 80. Geburtstag: Nicht Optimist, sondern Aufklärer

Michael Haneke: „Skepsis gegenüber den Menschen und gegenüber mir selbst“ 
Der österreichische Regisseur Michael Haneke, Oscarpreisträger und zweifacher Palmen-Gewinner, feiert am 23. März seinen 80. Geburtstag.

Von Gabriele Flossmann

Michael Haneke feiert am 23. April seinen Achtziger. Falls ihm zum Feiern zumute ist. Denn reden will er zu seinem runden Geburtstag nicht. Schon gar nicht in einem Interview, ließ er schon im Vorfeld wissen.

An dieses Schweigegelübde hirlt sich auch seine Frau Susi Haneke, die ihm nunmehr seit vier Jahrzehnten zur Seite steht und die Haneke oft als seine „erste und beste Kritikerin“ bezeichnet.

Wer Wohlfühlkino sucht, sollte die Filme von Michael Haneke eher meiden. Auch, wenn sie ihr Publikum mit Titeln wie „Funny Games“ oder „Liebe“ ködern. Sie erzählen immer wieder von kaputten Menschen und moralischer Verstörung. Der Eindruck des Falschen, der in den Worten „Funny“, „Happy“ und „Liebe“ mitschwingt, durchzieht Hanekes Filme in beklemmender Dichte. Auch seine Meisterwerke „Caché“ und „Das weiße Band“, die sogar bei der überstrengen Presse des Filmfestivals von Cannes ihre stürmisch gefeierten Vorführungen erlebt hatten.

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