#MeToo-Aktivistin Rose McGowan kommt zur Diagonale nach Graz

Specials gibt es über Schauspieler Hanno Pöschl und „Projizierte Weiblichkeit(en)“.

Die weltbekannte Schauspielerin, Aktivistin und Autorin Rose McGowan kommt zur heurigen Diagonale: Sie spricht über ihr Buch „BRAVE“, #MeToo sowie ihren steten Kampf gegen Machtmissbrauch im (US-)Filmbusiness und darüber hinaus, hieß es am Donnerstag bei der Programmpräsentation.

Das Filmfestival widmet sich ab 19. März wieder sechs Tage lang verdichtet dem österreichischen Film, der sich „sehr kritisch und hellwach“ zeige, meinte Intendant Peter Schernhuber am Mittwoch bei der Programmpräsentation in Graz. Uraufführungen findet man heuer eher bei Dokumentar- und Kurzfilmen, Specials gibt es über Schauspieler Hanno Pöschl und „Projizierte Weiblichkeit(en)“.

Intendant Sebastian Höglinger betonte, der österreichische Film sei „unbeeindruckt selbstbewusst“. Das spiegelt sich auch in der Auswahl und Vielfalt der Themen wider, wobei besonders einige Dokumentar- und Kurzfilme Akzente setzen. Eröffnet wird allerdings wieder mit einem Spielfilm: Marie Kreutzers „Der Boden unter den Füßen“ erfährt seine Österreichpremiere, ebenso „Die Kinder der Toten“ nach dem Roman von Elfriede Jelinek. „Kaviar“ vonElena Tikhonova spielt mit russisch-österreichischen Stereotypen, während „Schauspielerin“ (Tobias Hermeling) sich mit Beruf, Berufung und Druck eines Künstlerinnenlebens auseinandersetzt.

Zwei Dokumentarfilme beleuchten unterschiedliche Zweierbeziehungen: „Szenen meiner Ehe“ von Katrin Schlösser ist ein Film über die guten wie schlechten Seiten ihres Lebens, gefilmt mit einer Handkamera. Mit den negativen Szenen einer Ehe setzt sich Valentina Primavera in „Una Primavera“ auseinander. Es ist „eine Familienaufstellung am Ende einer Beziehung, die von Gewalt geprägt war“, beschrieb Höglinger. Eine Kindheit in militärischem Umfeld schildert Katharina Coponys „In der Kaserne“ und „lotet dabei souverän die Grenzen des Dokumentarfilms aus“. Mit „atemberaubend gefilmten“ Großbaustellen wählte Nikolaus Geyrhalter ein ungewöhnliches Thema für seinen Film „Erde“.

Birgit Minichmayr, die heuer mit dem Diagonale-Schauspielpreis ausgezeichnet wird, ist eine der Darstellerinnen in dem Kurzfilm „Die Sünderinnen vom Höllfall“ von Veronika Franz und Severin Fiala. Der Film ist ein Teil der Horrortrilogie „The Field Guide to Evil“ und setzt die mystische Kraft der Natur ein, um erwachende Sexualität und Repressionen sichtbar zu machen.

Als historisches Special wurde „Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en)“ ins Programm genommen. Ausgewählt wurden die Filme unter anderem von Amina Handke, Alexandra Seibel oder Stefan Ruzowitzky. Gezeigt werden so unterschiedliche Arbeiten wie „Models“ (1998, Ulrich Seidl), „Die Ahnfrau“ (1919, Louise Kolm-Fleck), „Maskerade“ (1934, Willi Forst) oder „In drei Tagen bist du tot“ (2006, Andreas Prochaska).

Ein weiteres Spezialprogramm widmet sich dem Schauspieler Hanno Pöschl, der selbst am Programm mitgewirkt hat. Gezeigt wird neben seinem ersten Film „Geschichten aus dem Wiener Wald“ (1979, Maximilian Schell) auch „Exit...Nur keine Panik“ (1980, Franz Nowotny) oder „Der Stille Ozean“ (1983, Xaver Schwarzenberger).

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