Er war als Trickbetrüger der jüngste seiner Zunft.
Freilich, enormer Scheckbetrug und Fälschungen von Zeugnissen und Ausweisen waren in den 1960-Jahren, in denen Internet und Digitalisierung Fremdworte waren, natürlich leichter als heute.
So hat er sich als Pan-Am-Pilot ausgegeben und auch als Oberarzt in einer Notfallambulanz, wo er sich in die junge Schwester Brenda verliebt.
Gejagt wird der „Most Wanted“ von FBI-Agent Carl Hanratty. Der weitere Inhalt sei nicht verraten.
Musik und Texte stammen von Marc Shaiman und Scott Wittman, das Buch schrieb Terrence McNally, allesamt Profis des Genres.
Von Komponist Marc Shaiman („Hairspray“) hat man schon Besseres gehört. Bei diesem Werk bietet er belanglose und durchschnittliche Big-Band-Songs, die nicht ins Ohr gehen und letztlich bei der Aufführungsdauer von knapp über drei Stunden nerven.
Er wäre spannend gewesen John Williams, den Komponisten des Films, für das Musical zu gewinnen.
Regisseur Ulrich Wiggers hat eine stimmige Inszenierung abgeliefert, hält sich aber zu eng an den Film. Eigene Ideen kommen zu kurz, Mut zu Strichen fehlt merkbar.
Das schnelle Spieltempo im ersten Teil geht manchmal auf Kosten der Verständlichkeit.
Wie geschaffen ist für Gernot Romic die Rolle des Frank Abagnale jr. Bei all der Perfektion wäre für diese Rolle etwas mehr Charme angebracht.
Den FBI-Agenten gibt Karsten Kenzel, der gnadenlos Tom Hanks imitiert, sogar seine deutsche Synchronstimme. Wessen Einfall war das?
Auffallend gut ist das Bühnenbild von Leif-Erik Heine, praktikabel die Choreografie von Jonathan Humor.
Das Bruckner Orchester Linz unter Juheon Han beweist einmal mehr seine Qualität. Das bemerkenswerte Musicalensemble des Landestheaters Linz hat eine treue und begeisterungsfähige Fangemeinde. Kein Wunder, großer Premierenjubel.
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