"Universum"-Filmer und Dokumentarist Kurt Mündl gestorben

"Universum"-Filmer und Dokumentarist Kurt Mündl gestorben
Der Niederösterreicher galt als weltweit meist ausgezeichneter europäischer Dokumentarist. Der ORF ändert sein Programm.

Der Naturfilmer und Dokumentarist Kurt Mündl, der u.a. für "Universum" außergewöhnliche Naturdokus geschaffen hat und als weltweit meist ausgezeichneter europäischer Dokumentarist galt, ist tot. Das melden die NÖN unter Berufung auf die Landespolizeidirektion Niederösterreich. Der Niederösterreicher, der heuer seinen 60. Geburtstag feierte, war "Universum"-Filmer der ersten Stunde und hat drei Dutzend Dokus für die beliebte Reihe gedreht.

In den Jahren zwischen 1979 und 1989 war er wissenschaftsjournalistischer Begleiter von Konrad Lorenz. Später wurde er zu einem der bekanntesten Naturfilmer des Landes und drehte auch u.a. eine Kinoproduktion über den "Öztalmann". Er hat für internationale Sender wie ZDF und Canal+ gearbeitet und rund 80 Auszeichnungen erhalten.

„Mit Professor Kurt Mündl verliert der ORF Niederösterreich einen exzellenten Gestalter und Produzenten, der mit seinen Filmen und Dokumentationen einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des Landesstudios geleistet hat. Seine vielfach preisgekrönten Produktionen waren erstklassiges öffentlich-rechtliches Programm. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie“, sagte Norbert Gollinger, Landesdirektor des ORF Niederösterreich.

Auch für das ORF-Landesstudio Niederösterreich drehte der 1959 in St. Pölten geborene Filmemacher viele Dokumentationen.

„Haben Sie schon einmal einem Baum beim Wachsen zugesehen? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was in Ihrem Garten in der Nacht vor sich geht? Oder was tut sich bei den Pflanzen, wenn der Regen mit Millionen Tropfen die Wiese quasi bombardiert. Ich versuche das mit modernsten filmischen Mitteln ins Bewusstsein zu heben“, sagte er laut ORF einmal über die Gründe, warum er gerade Naturfilmer wurde.

Der ORF trauert
Nach dem Tod des Regisseurs und Naturfilmemachers Kurt Mündl hat der ORF sein Programm geändert. In memoriam zeigt ORF 2 am morgigen Sonntag zwei "Universum"-Dokumentationen, in ORF III gibt es am Donnerstag ein Wiedersehen mit "Das Jahr des Igels". Die niederreichische Landespolitik trauerte am Samstag um den 60-Jährigen, der in Kirchstetten (Bezirk St. Pölten-Land) gelebt hatte.

Ab 15.25 Uhr ist am Sonntag in ORF 2 die Dokumentation "Universum: Hummeln - Bienen im Pelz" zu sehen. Ab 16.10 Uhr wird "Universum: Libellen - Die Himmelsjäger" über die Bildschirme laufen. "Das Jahr des Igels" wird am Donnerstag um 20.15 Uhr in ORF III ausgestrahlt.

Mit Mündl verliere der ORF "einen seiner bekanntesten und erfolgreichsten Naturfilmer", wurde Generaldirektor Alexander Wrabetz in einer Aussendung zitiert. "Mit seinen innovativen Zugängen, vor allem im Makrobereich, beim Versuch, die kleinsten Lebewesen ganz groß darzustellen, hat er von Beginn zum Erfolg der Doku-Reihe 'Universum' beigetragen. Sein plötzlicher Tod hat uns sehr betroffen, unser Mitgefühl gilt seiner Familie." Von ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner wurde Mündl posthum als "einer von Österreichs profiliertesten und erfahrensten Naturfilm-Könnern" bezeichnet. "Seine Pionierleistungen haben maßgeblich zum Aufbau und zum Renommee der weltweit geschätzten ORF-Marke 'Universum' beigetragen."

Worte der Trauer fand am Samstag auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). "Er war ein großer Niederösterreicher mit einer tiefen Verbundenheit mit unserem Land, das in seiner Arbeit immer einen besonderen Stellenwert einnahm", sagte sie über den verstorbenen Filmemacher. Karin Renner (SPÖ), die Dritte Präsidentin des niederösterreichischen Landtags, sprach von Mündl als einen Mann, der sich "mit aller filmischer Kraft Zeit seines Lebens sowohl für geschichtliche, als auch für naturwissenschaftliche Aufklärung und Bildung eingesetzt" habe.

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