Thomas Stipsits arbeitet an neuem Kinofilm nach "Griechenland"

Wir erreichen Thomas Stipsits per Videoanruf auf der griechischen Insel Karpathos. Er trägt ein Uniformhemd der Freiwilligen Feuerwehr Leoben und erklärt dazu: „Ja, ich bin mittlerweile Ehren-Feuerwehrmann, da hab’ ich mich sehr gefreut. Ich hab ja dort Zivildienst gemacht.“
In seinem mediterranen Domizil schreibt er auch am Drehbuch für einen neuen Kinofilm. „Wir sind in der Finalisierungsphase und da haben wir gesagt: Ziehen wir uns doch hierher zurück, da haben wir ein bissl Sonne und Meer und eine Ruhe.“

Ein Kellerunfall im Winzermilieu macht Sifkovits (Stipsits) stutzig. Im wirklichen Leben sagt Stipsits: "Den Uhudler hab ich mir zwar ein bissl schöngesoffenen, ich trinke aber lieber Bier als Wein."
Zum Inhalt verrät er nur so viel: „Es ist keine ,Griechenland‘-Fortsetzung, aber mit demselben Produktionsteam: Eine neue Geschichte in einem neuen Land. Mit einem unfassbar tollen Hauptdarsteller, der sicher für Überraschung sorgen wird – also neben mir, ich spiel’ schon eine große Rolle“, meint er lachend.
Er weiß freilich, dass allein sein Name ein Quotengarant ist. „Griechenland“ erreichte im Kino knapp 300.000 Menschen und im ORF im Schnitt 1,2 Millionen Zuseher. Auch die erste Verfilmung seiner Stinatz-Krimis, „Kopftuchmafia“, knackte im Vorjahr die Millionen-Marke.
Am Montag wird Teil 2, „Uhudler-Verschwörung“, auf ORF1 (20.15 Uhr ausgestrahlt. Inspektor Sifkovits (Stipsits) ist mit dem Tod eines streitbaren Winzers konfrontiert. Der südburgenländische „Columbo“ will sich nicht mit der Erklärung, dass es sich um einen Gärgas-Unfall handle, zufriedengeben – auch wenn ihn sein Chef zur Klärung von Hühnerdiebstählen abkommandiert.

Die "Kopftuchmafia" diesmal zu zweit: Erika Mottl und Erika Deutinger.
Gürtel als Indiz
Die Lage des Ledergürtels am Opfer kommt Sifkovits verdächtig vor. „Im Prinzip hat mich eine Columbo-Folge dazu inspiriert. Da untersucht er eine Leiche im Fitnessstudio. Ihm fällt auf, dass die Masche beim Turnschuh des Opfers verkehrt herum gebunden ist, als ob das jemand anderer gemacht hätte. Ich hab dann mit Leuten in meiner Umgebung getestet, wie sie einen Gürtel einfädeln.“
Sifkovits stößt schließlich auf ein Geflecht aus Lügen, Intrigen und schrecklichen Familiengeheimnissen. „Es war bei den Stinatz-Krimis neben dem Blödeln immer klar, dass das Verbrechen sind, die auch in die Tiefe gehen“, sagt Stipsits. „Es geht darum, dass du als Zuschauer das Motiv wenigstens eine Zehntelsekunde lang nachvollziehen kannst. Das ist auch bei Columbo so: Diese leichte Versöhnung mit der Täterin oder dem Täter, wo man ihm ansieht: Als Mensch kann er ein bisschen verstehen, warum das passiert ist, als Polizist darf er es nicht verstehen.“ Es brauche „Raum für die Figuren und für die Beziehungen zwischen ihnen, was ich sehr wichtig finde, dann kriegt man auch die Stimmung in diesem Ort mit.“
Tatkräftige Unterstützung kommt wieder von der Stinatzer „Kopftuchmafia“ – der Grandits Resl (Erika Mottl) und seiner Mama Baba (Erika Deutinger). Die Resetarits Hilda weilt in diesem Teil auf Kur, weil Schauspielerin Linde Prelog verhindert war – im bereits abgedrehten dritten Teil, „Eierkratz-Komplott“ ist die 76-Jährige wieder dabei.

Rückzugsort Karpathos: Der Künstler zeigt sein Häuschen in der Doku „Jamas Stipsits“.
Nach der „Uhudler-Verschwörung“ zeigt ORF1 am Montag die neue Doku „Jamas Stipsits“ (21.55 Uhr). Der Film zeigt das Lebensgefühl des vielseitigen Künstlers zwischen Bühnenauftritten mit Viktor Gernot, Besuchen bei Filmdrehs, bei der Leobener Oma und bei der Stinatzer Oma, die Vorbild für die „Baba“ in den Stinatz-Krimis gewesen sei – bis hin zu seinem Häuschen auf Karpathos. Stipsits: „Das ist der Luxus, den ich mir leiste, da brauche ich kein 5-Sterne-Ressort auf den Malediven – oder in Stegersbach.“ – Da ist es wieder, das typische Stipsits-Lachen.
Nach der Anfrage des ORF für eine Doku habe er zuerst gezögert, „ob ich das mag. Dann fand ich es aber gut, dass man dem Publikum eine andere Seite zeigen kann.“ Auf Karpathos habe er unbedingt im Dezember drehen wollen, „wo wirklich fast niemand da ist und man sieht, wie einfach das Inselleben ist.“ Er sei „natürlich in einer glücklichen Lage, das machen zu können, das weiß ich. Aber für mich ist das die Zeit, wo ich so richtig runterkommen kann. Als Ausgleich zum sehr lauten und hellen Leben, das ich sonst führe, vor Tausenden Leuten. Die meisten sagen dir ja, du bist super. Die Gefahr ist aber, dass man das in den Alltag hineinträgt. Dann räumst den Geschirrspüler ein und denkst dir: Warum sagt keiner ,Super gemacht!‘?“
ROMY in Stinatz?
Glamourös wird es dafür am 28. November, wenn Stipsits hofft, seine dritte KURIER ROMY entgegennehmen zu können. „Für’n Viktor Gernot tut’s mir halt weh, ich hab eh g’sagt: Wenn ich sie g’winn, schenk’ ich sie ihm quasi“, schmunzelt er. Die Gala in „Kkchitzschbühel“ werde „a bärige Sach‘“, „vielleicht wird es ja zur Wander-ROMY. Einmal in Gramatneusiedl, dann ...“
... in Stinatz, wo der ESC 2025 nicht stattfinden wird?
Stipsits, lachend: „Da bin i no immer ang’fress’n. Aber zumindest die ROMY sollte nach Stinatz. Jetzt wird die Halle umgebaut, es ist ja alles da!“
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