"The Marvelous Mrs. Maisel": Erfolg mit Folgewirkung
Über „The Marvelous Mrs. Maisel“ muss man zwei Dinge wissen: Die Serie räumte auf einen Schlag acht Emmys ab und die „Gilmore Girls“-Erfinderin Amy Sherman-Palladino zeichnet dafür verantwortlich.
Das heißt übersetzt: Ein aufgestocktes Budget für Staffel zwei (die heute auf Amazons Prime Video anläuft) und ein Weltrekord im Schnellreden. Sherman-Palladino lässt ihre Charaktere gerne im Maschinengewehr-Tempo Silben schleudern.
Die titelgebende Mrs. Maisel ist eine New Yorkerin aus gutem Haus in den 1950er-Jahren. Als ihr Mann sie wegen einer anderen verlässt, beschließt sie, ins Comedy-Geschäft einzusteigen und tingelt immer erfolgreicher durch die Klubszene. Die alleinerziehende Mutter gerät dabei an allerhand Vorurteile, die im Handbuch des 50er-Jahre-Chauvinismus stehen. Sie schlägt sich (Maschinengewehr-Tempo!) aber einfach besser als ihre Macho-Konterparts und macht ihren Weg.
Außendrehs
Staffel zwei startet dank mehr Budget mit einem Außendreh: Mrs. Maisel ist nach etwas unerfreulichen Entwicklungen in ihrer Familie in Paris. „Unsere Welt ist größer geworden“, sagte Hauptdarstellerin Rachel Brosnahan. „Es werden all die verschiedenen Schauplätze aus der ersten Staffel zusammengeführt. Etwa im Fall von Midge: Sie hat gewissermaßen drei Orte, die für sie prägend sind.“ Dargeboten wird das in oft sehr langen Szenen, typisch für Sherman-Palladino gespickt mit Wortwitz und etlichen wie beiläufig eingestreuten Details, die zum wiederholten Genuss einladen. Michael Zegen, der den untreuen Ehemann Joel spielt, erinnerte das hohe Budget an Kinoproduktionen: „Es wurden Straßen für uns gesperrt. Und wenn man in New York Straßen sperrt, dann heißt das was.“
Erfuhr man in der ersten Staffel, wie sie ihren Ambitionen in diversen Nachtclubs nachgeht, Erfolge wie Rückschläge einstecken muss und sich als alleinerziehende, aber von einer wohlhabenden Familie unterstützte Frau durchs Leben schlägt, gibt es in den neuen Folgen „mehr Geschichten“, sagt Schauspieler Tony Shalhoub. Er spielt Miriams Vater Abe, skeptischer Mathematiker und charmanter Brummbär.
Einziger Wermutstropfen: Die deutsche Synchronisation folgt leider erst im Frühjahr.
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