"Super Holocaust-Überlebende": "Welt"-Artikel sorgt für Aufruhr

Ein Kommentar auf der Website der deutschen Zeitung "Welt" hat am Wochenende für Aufruhr gesorgt: In einem Meinungstext von Chefredakteur Ulf Poschardt war von "super Holocaust-Überlebenden und deren PR-Abteilungen" die Rede. "Unbescholtene Bundeswehr-Offiziere" würden sich von diesen "in die braune Ecke treiben lassen", hieß es da zunächst.
Auf Twitter hagelte es Kritik, die Formulierung wurde mittlerweile geändert und ein Disclaimer eingefügt: "Bei der digitalen Produktion dieses Artikels sind uns mehrere Fehler unterlaufen, die wir nun korrigiert haben. Wir bitten um Nachsicht."
Poschardt twitterte bereits am Samstag, dass "ein ärgerlicher Fehler bei der Digitalisierung des Artikels" passiert sei.
Am Sonntag meldete sich auch die "Welt" auf Twitter zu Wort: Bei der Digitalisierung des Textes sei "superlinken Aktivistinnen" durch "super Holocaust-Überlebende" ersetzt worden. "Das ist ein schlimmer Fehler, den wir zutiefst bedauern und umgehend korrigiert haben."
Beim Verlinken sei "versehentlich ein falscher Link gesetzt" worden und "auch das Wort, hinter dem dieser Link steht, geändert worden". Grund sei offenbar gewesen, "dass die mit der Aufgabe befasste Mitarbeiterin zuvor an einem anderen Thema gearbeitet hat und entsprechende Verlinkungen noch im Cache zwischengespeichert waren." Man wolle nun eine Anpassung technischer Systeme und Prozesse überprüfen.
In dem Kommentar geht es um die deutsche SPD-Innenministerin Nancy Faeser. Poschardt kritisiert, dass sie vor ihrer Zeit als Ministerin einen Beitrag für "Antifa", das Magazin der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten) verfasst hat. Diese wurde vom bayerischen Verfassungsschutz als "linksextremistisch beeinflusste Organisation" eingestuft. Faeser schrieb über rechtsextreme Drohbriefe, die sie erhalten hatte.
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