ServusTV: Auf den Spuren des letzten Kaisers von Österreich
Am 1. April 1922 starb Kaiser Karl I. nur 34-jährig auf der Insel Madeira. Mit dem Tod des letzten Habsburgers am Thron der k. u. k. Monarchie ging die Österreich prägende Epoche zu Ende. Gerhard Jelineks Doku „Kaiser Karl I. – Mythos und Wirklichkeit: Eine Spurensuche“ (21.10 Uhr) leuchtet die politische Geschichte dieses letzten Kaisers aus: Von der Sixtus-Affäre, dem Völkermanifest, Restaurationsversuchen bis zu hin zu dessen frühen Tod. Aber auch Privates kommt zur Sprache.
Mit 29 Jahren und nur unzureichend vorbereitet, wurde Karl im dritten Jahr des Ersten Weltkriegs Nachfolger von Kaiser Franz Josef. Er ist ein Politiker des 19. Jahrhunderts und steht machtlos den gewaltigen Strömungen des Nationalismus und der technischen Revolution gegenüber.
Scheitern
Karls Friedensbemühungen sind ehrlich. Seine Bereitschaft, den Völkern der Monarchie Selbstbestimmung einzuräumen, ist richtig. Seine Sozialgesetzgebung ist notwendig – aber das alles kommt um Jahrzehnte zu spät.
Nach zwei Versuchen, die Habsburger wieder an die Macht zu bringen, wurden Karl und seine Frau Zita im November 1921 auf einem britischen Kriegsschiff ins erzwungene Exil nach Madeira gebracht. Er sollte die Insel nie mehr verlassen.
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