Große Verlegerpersönlichkeit: "SN"-Herausgeber Max Dasch tot
Der Eigentümer, Verleger und Herausgeber der Salzburger Nachrichten, Max Dasch, ist am Mittwoch in Salzburg nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Er wurde 77 Jahre alt. Das vemeldeten die SN Donnerstagfrüh.
"Mit ihm geht Österreich eine große publizistische Persönlichkeit verloren", würdigt die Zeitung ihren langjährigen Herausgeber. Dasch habe sich "zeitlebens für die Pressefreiheit und die damit verbundene Freiheit jedes einzelnen Menschen, die liberale Demokratie, die Menschenrechte, die soziale Marktwirtschaft und den Rechtsstaat eingesetzt".
Verlegerdynastie
Dasch wurde am 15. Juni 1946 in Salzburg geboren. Sein Vater Max war gemeinsam mit Gustav Canaval der Begründer und langjährige Geschäftsführer und Herausgeber der SN. Dasch studierte an der Universität Wien Philosophie und schloss das Studium 1971 erfolgreich mit dem Doktorat ab. In die Zeitungsbranche stieg er in München ein, bei der Süddeutschen Zeitung.
Nach der Rückkehr nach Salzburg wurde er Werbeleiter der SN und drei Jahre später Geschäftsführer. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1977 wurde er Gesellschafter, ab dem Jahr 1982 auch Herausgeber der SN. In der Austria Presse Agentur war er als Aufsichtsrat und Vorstand tätig, vonm 1997 bis 2001 war Dasch Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ).
Die SN hat er von einer Regionalzeitung zur überregional anerkannten Qualitätszeitung geführt, seit 1989 gibt es eine Österreich-Ausgabe. Als weitere Meilensteine sind der Bau des Druckzentrums Salzburg (1991) und das Pressezentrum an der Karolingerstraße (1994) zu nennen. Wesentlich prägte er die Gründung des Vereins Zeitung in der Schule, des tele-Zeitschriftenverlags und des Vereins Media-Analysen.
2020 wurde Dasch Alleineigentümer der Salzburger Nachrichten. Dasch, davor schon Mehrheitseigentümer, übernahm die Anteile seiner Schwester Gertrude Kaindl-Hönig. Sohn Maximilian Dasch jun. übernahm 2013 die Geschäftsführung der SN.
"Schutzmantel" für Unabhängigkeit
Ein besonderes Anliegen sei Dasch die politische Unabhängigkeit der SN gewesen, schreibt das Blatt. "Über die Redaktion und deren freie Berichterstattung hat er einen undurchdringlichen Schutzmantel gebreitet. Das kostbare Gut der Freiheit, nach bestem Wissen und Gewissen zu arbeiten, haben ihm Generationen von Journalistinnen und Journalisten zu verdanken", heißt es in dem SN-Nachruf.
Für seine Leistungen wurde Dasch u.a. mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und dem Ehrenring des Landes Salzburg ausgezeichnet.
"Seine Macht nie ausgespielt"
"Er hat niemals seine Macht seinen Mitarbeitern gegenüber ausgespielt, er hat keine Geschichten angeordnet und erst recht keine verboten. So viel Zurückhaltung bei einem mächtigen Menschen muss man suchen", schrieb SN-Chefredakteur Manfred Perterer, der Dasch auch als Philosophen würdigte.
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