Prozess von Harry gegen die "Sun" schon zu Ende: Vergleich in letzter Minute

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"Volle und eindeutige" Entschuldigung und "substanzielle" Schadenersatzzahlung. Auch Entschuldigung für Umgang mit Prinzessin Diana.

In einem aufsehenerregenden Medienprozess zwischen Prinz Harry und dem Murdoch-Boulevardmedium Sun hat es in letzter Minute einen Vergleich gegegen: Harry erhalte von den News Group Newspapers eine Entschuldigung und eine "substanzielle" Schadenersatzzahlung, berichtet die New York Times. Auch gibt es das Zugeständnis, dass sich Privatdetektive auf "ungesetzliche" Weise versucht haben, Harrys Privatleben zu recherchieren.

Und es gab eine Entschuldigung im Umgang mit dem Privatleben von Prinzessin Diana.

Harry und sein Mitkläger, der Ex-Labour-Politiker Tom Watson, warfen den Journalisten der Sun vor, sie bespitzelt zu haben, unter anderem durch das Abhören von Sprachnachrichten. Auch andere zwielichtige Recherchemethoden standen im Raum, wie etwa der Einsatz von Privatdetektiven.

Mit der Klage ging Harry ein großes finanzielles Risiko ein: Schlägt ein Kläger in Großbritannien das Angebot zum Vergleich aus, muss er die gesamten Anwaltskosten - auch die der Gegenseite - sowie die Prozesskosten tragen, sollte ihm hinterher weniger als die angebotene Vergleichssumme als Entschädigung zugesprochen werden.

Der Verlag von US-Medienmogul Rupert Murdoch entgeht nun einer ausführlichen Prüfung vor Gericht, ob und inwieweit Mitarbeiter der Sun in illegale Machenschaften verwickelt waren. Es geht dabei um den Zeitraum zwischen 1996 und 2011. Dass damals illegale Methoden wie das Abhören von Sprachnachrichten bei einigen britischen Zeitungen verbreitet waren, ist unumstritten. Bislang gelang es dem Verlag jedoch stets, Klagen durch Zahlungen im Vorfeld abzuwenden.

In einem früheren Verfahren gegen den Verlag der Boulevardzeitung Daily Mirror hatte Harry weitgehend Recht bekommen. Ein weiteres Verfahren gegen den Verlag der Daily Mail ist anhängig.

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