Medienprojekt "Jetzt" kommt Chefredakteurin noch vor Start abhanden

Screenshot von der Website https://www.jetzt.at/
„Unterschiedliche Einschätzungen“ über Rahmenbedingungen - Suche nach neuer Redaktionsspitze mit „Gehaltspackage“ ab 100.000 Euro brutto

Die Mitgliederkampagne ist zwar geschafft, störungsfrei geht es für das Medienprojekt „Jetzt“ dennoch nicht durch den Sommer. Chefredakteurin Elisalex Henckel-Donnersmarck kommt dem Medium im Aufbau abhanden. Das teilte Gründer Florian Novak am Montag in einem Newsletter mit. Als Grund führt er „unterschiedliche Einschätzungen über die für den weiteren Aufbau von 'Jetzt' notwendigen Rahmenbedingungen“ an. Das bestätigt die Ex-Chefredakteurin mit gleichem Wortlaut auf Bluesky.

Die Entscheidung soll „nach intensiven Monaten des Aufbaus“ gemeinsam getroffen worden sein. „Wir verabschieden Elisalex mit großer Wertschätzung - nicht nur für ihren Beitrag zur Entwicklung von 'Jetzt', sondern auch als besonderen Menschen und herausragende Journalistin“, dankte Novak der früheren „Datum“-Chefredakteurin.

Neue Redaktionsspitze gesucht 

Am Plan, im Herbst mit „Jetzt“ durchzustarten, ändere der Abgang nichts, versicherte Novak. Eine Ausschreibung für die Stelle an der Spitze der schlussendlich wohl ca. zwölfköpfigen Redaktion wurde bereits online gestellt. Geworben wird mit einem „Gehaltspackage“ ab 100.000 Euro brutto pro Jahr um eine „Persönlichkeit mit Leadership“, deren „Name für unabhängigen Qualitätsjournalismus und einen frischen Zugang zu gesellschaftlich relevanten Inhalten steht“. Im Zuge der Mitgliederkampagne hat „Jetzt“ mittlerweile über 5.650 zahlungsbereite Mitglieder gefunden. Ihnen wird unabhängiger Journalismus mit Tiefe und neuen Perspektiven versprochen, wobei auf Augenhöhe diskutiert werden soll. Jeder Artikel soll auch in Audioform abrufbar sein.

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