Kritik an Ukraine: ORF-Kameramann schon seit mehreren Tagen festgehalten

Ein ORF-Kameramann wird schon seit mehreren Tagen in der Ukraine festgehalten. Wie der ORF-Redakteursrat mitteilte, hatte ihn die Polizei bei einer Verkehrskontrolle angehalten, als er im Auftrag von Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz auf dem Weg zu einem Dreh in der Region Ternopil war. Von einem Militärvertreter wurde er danach in die Dienststelle in Ternopil überstellt, wo er mittlerweile vier Tage ohne Angaben von Gründen festgehalten werde.
"Wir fordern von den ukrainischen Behörden die unverzügliche Freilassung des ORF-Kameramanns und eine Erklärung, warum es zu dieser Festnahme gekommen ist. Der Kameramann ist 53 Jahre alt, war 2022 Kriegsfreiwilliger und wurde im Einsatz für die Ukraine verwundet", teilte der ORF-Redakteursrat mit. Er dankte dem Außenministerium und der österreichischen Botschaft in Kiew für die Bemühungen gegenüber den ukrainischen Behörden. "Die Ukraine will der EU beitreten und ist daher verpflichtet, europäische Standards einzuhalten, die persönliche Sicherheit und Medienfreiheit betreffen", unterstrich das Gremium der ORF-Redakteurinnen und Redakteure.
Aus dem Außenministerium hieß es auf APA-Anfrage, dass die Botschaft in Kiew unmittelbar nach der Festnahme tätig geworden sei und das ukrainische Außenministerium um Klärung der Umstände ersucht habe. Man stehe auch im Kontakt mit dem Anwalt des Kameramanns sowie ORF-Korrespondent Wehrschütz. "Österreich drängt auf die Einhaltung der rechtsstaatlichen Ordnung. Da es sich um einen ukrainischen Staatsangehörigen handelt, sind die Unterstützungsmöglichkeiten der Botschaft allerdings sehr beschränkt", hieß es aus dem Außenministerium.
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