Man fragt sich, warum sich eine Hollywoodlegende in die Fußstapfen von Ozzy Osbourne und den Kardashians begibt. Viel sollte man darauf setzen, dass er seine Töchter Sistine, Sophia und Scarlet damit stärker im Business platzieren möchte. Als Hochglanz-Immobilienanzeige für die Villa in den Hidden Hills von L.A., die Stallone jüngst erneut auf den Markt warf, ist die Serie wohl doch zu aufwendig.
Just während der Dreharbeiten (2022) berichtete die Presse über Eheprobleme mit Jennifer Flavin Stallone – von denen man in der Serie freilich nichts merkt.
„Slys“ Privatleben bleibt also mit 77 medial gut ausgeleuchtet. Warum dann wirklich eine Realityshow mit der Familie? Stallone offiziell: „Damit ich die ganze Zeit mit ihnen zusammen sein kann.“
Eier und Kuchen
In der Serie zeigt er sich ganz als „Family man“, der etwa nach der Rückkehr vom „Tulsa King“-Dreh sehnsüchtig erwartet wird. Die Familienerzählungen werden mit allerlei altem Archivmaterial aufgefettet. Die Töchter berichten, dass es zum Frühstück oft Eier gibt – wenn auch nicht rohe wie in „Rocky“.
Stallone wiederum erzählt, wie er auf Rockys Nachnamen Balboa kam. Er schrieb ihn einfach von einem Verkehrsschild ab.
Man sieht die Töchter beim Zigarrenrauchen – ein Faible des Vaters. Der sitzt inzwischen mit alten Freunden wie Dolph Lundgren und Al Pacino in einer Pizzeria beisammen – bei stilechtem Altherrentratsch übers Haarefärben. Zurück zu den Frauen. Die Gattin gibt sich häuslich: „Ich liebe es, zu backen.“
Folge 1 endet mit einer Geburtstagsparty. Stallone rät seinem Bruder Frank davon ab, Chardonnay zu bestellen: „Trink’ lieber einen Bourbon, aus dem Stiefel.“
Gerade die Mischung aus rauen, selbstironischen Männersprüchen und einem „Family Guy“ macht diese Realityshow aus. Man will Sly gerne glauben, wenn er sagt: „Ich bin ein glücklicher Mann.“
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