Zu Beginn der neuen Staffel war die „Star Trek“-Crew im gesamten Weltall zerstreut.
Ja, als wir mit den Dreharbeiten zur dritten Staffel begannen, hatte ich Bedenken, wie die Autoren die Geschichte entwickeln würden. Ich habe zu allen gesagt, habt ihr in den letzten 25 Jahren nichts erlebt? Ich bin keineswegs derselbe, der ich vor 25 Jahren war, und daher sollte Picard sich auch verändern. Er hat eine ganz neue Lebenseinstellung, die das Resultat seiner Erfahrungen ist.
Sie haben im Laufe Ihrer Karriere sehr viele Rollen gespielt. Ist Picard eine Ihrer Lieblingsfiguren?
Das ist deshalb so schwer zu sagen, weil ich eine Phase hatte, in der ich nicht mehr wusste, wo Jean-Luc Picard begann, und Patrick Stewart aufhörte. Die beiden haben sich vermischt, und je länger die Serie dauerte, und dann auch die Filme, desto ähnlicher wurden sie einander. Dennoch habe ich die neue Serie erst einmal abgelehnt.
Was hat Sie überzeugt?
Ich wurde zu einem Meeting mit all den wunderbaren Menschen eingeladen, die mich erfunden hatten, und nun wissen wollten, warum ich es ablehnen wollte. Dann hielt der Produzent eine sehr lange Rede, und am Ende meinte ich, ob ich die schriftlich haben kann. Zwei Tage später haben sie mir 32 Seiten geschickt. Da hat er genau beschrieben, dass die Betonung auf Picards Persönlichkeit liegen würde, wie er zu dem Mann wurde, der er ist, welche Tragödien in seinem Leben zu seiner Veränderung beigetragen haben. Dass es ein Ereignis in seiner Kindheit gab, das ihn so aufgerüttelt hat, dass er der Wirklichkeit entflohen ist. Das musste er verarbeiten. Und das war es in Wirklichkeit, was mich umgestimmt hat, weil es eine Herausforderung war.
Was halten Sie von einer Filmversion, jetzt wo die alte Gang wieder zusammen ist?
Ich kann es mir auch gut vorstellen, und nehme an, dass auch die Fans begeistert wären.
Wie behalten Sie Ihren Enthusiasmus für Ihren Beruf?
Ich liebe meinen Job, ich habe mich in die Schauspielerei mit 12 verliebt und entdeckt, dass ich mich auf der Bühne am wohlsten fühle, dass ich dort eine Sicherheit finde, die ich sonst nicht habe. Diese Sicherheit, Bestätigung und Selbstbewusstsein hat mich seither nie mehr verlassen. Je mehr Zeit vergangen ist, desto mehr bin ich draufgekommen, dass ich mehr Risiken eingehen kann. Und das gilt auch für die Serie – wir riskieren ständig Neues.
Wie würde sich eine Konfrontation zwischen Picard und Professor X abspielen?
Ich habe mit Professor X genauso viel gemeinsam wie mit Picard. Er ist nur wesentlich gebildeter und studierter als Patrick. Ich hatte nie Probleme, Patrick Stewart für Jean-Luc Picard oder Charles Xavier einzutauschen, das ist im Grunde die Essenz meiner Karriere.
In „Days of Future Past“ lernen wir eine jüngere Version von ihm kennen. Wen könnten Sie sich für die Rolle des jungen Picard vorstellen?
Es müsste nicht jemand sein, der mit 19 schon eine Glatze bekommen hat so wie ich, sondern jemand, der den Geist dieser Rolle versteht und verinnerlichen kann.
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