Die besten Serien der 2010er-Jahre

Von „Game of Thrones“ bis „Fleabag“: Zehn Produktionen, die Eindruck hinterließen.

Die Zehnerjahre gehen in wenigen Tagen zu Ende. Zeit für einen Rückblick auf zehn der besten Serien, die uns durch diese Jahre begleitet haben.

House of Cards (2013–2018)

Mit „House of Cards“ veröffentlichte Netflix 2013 seine erste Eigenproduktion (zuvor war bereits „Lilyhammer“ entstanden, allerdings in Koproduktion mit einer norwegischen TV-Anstalt). Wie bei „Lilyhammer“ wurden von „House of Cards“ alle Folgen auf einmal online gestellt – das „Bingewatching“ konnte beginnen. Die Serie rund um Intrigen und Korruption in der Politik wurde zunächst mit Preisen überhäuft, konnte das Niveau aber auf Dauer nicht halten. Nach Vorwürfen sexueller Belästigung gegen Hauptdarsteller Kevin Spacey wurde die letzte Staffel ohne ihn gedreht. Ein unrühmliches Ende, das "House of Cards" mit Amazon Prime Videos "Transparent" verbindet.

Die besten Serien der 2010er-Jahre

Better Call Saul (seit 2015)

Die schwarzhumorige Drama-Serie „Breaking Bad“ mit Bryan Cranston als todkrankem Chemielehrer und Drogenkoch Walter White startete bereits in den Nullerjahren und ist daher für diese Auflistung nicht qualifiziert. Aber auch das tragikomische Prequel „Better Call Saul“ (zu sehen bei Netflix) überzeugte und das, obwohl sich viele Fans zuerst vor dem Spin-off gefürchtet hatten. Doch Bob Odenkirk glänzt darin als glückloser Anwalt Jimmy McGill, der sich langsam in den gerissenen Saul Goodman verwandelt. 

Die besten Serien der 2010er-Jahre

Braunschlag (2012)

Auch in Österreich entstanden wunderbare Serien – wenn vielleicht nicht mit derselben internationalen Schlagkraft wie die bereits erwähnten Beispiele: „Braunschlag“ mit Nicholas Ofczarek, Robert Palfrader u. a. lief zwar nur eine Staffel lang, lieferte mit der schrägen Geschichte über eine vermeintliche Marienerscheinung in einem Dorf im Waldviertel aber eine heimische Kultproduktion, die Freunden des österreichischen Humors unterhaltsame Stunden bescherte.

Die besten Serien der 2010er-Jahre

The Americans (2013–2018)

Im Agentenmilieu der 80er ist „The Americans“ (zu sehen bei Netflix) angesiedelt. Die Serie kreist um zwei KGB-Offiziere, die als Eheleute getarnt von den Sowjets in die USA eingeschleust wurden. Neben dem Spionage-Thriller ist „The Americans“ auch berührendes Beziehungsdrama.

Die besten Serien der 2010er-Jahre

Game of Thrones (2011–2019)

Wenn es um Serien aus den Zehnerjahren geht, darf natürlich „Game of Thrones“ nicht fehlen. Egal, wie man zur Fantasy-Saga und vor allem deren Ende steht – der Kampf um den eisernen Thron war zweifellos das TV-Ereignis, für das sich Zuschauer auf der ganzen Welt im Wochenrhythmus vor den Bildschirmen versammelten (HBO setzte nicht auf Bingewatching). Der Hype, der um die Serie mit Drachen, Fellen und Schwertern entstanden war, sucht seinesgleichen.

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer

Stranger Things (seit 2016)

Eine Story rund um einen verschwundenen Buben, kombiniert mit Mystery- und Horror-Elementen und 80er-Jahre-Nostalgie ergibt eine der zurecht beliebtesten Netflix-Produktionen: „Stranger Things“. Neben den durchaus gruseligen Abenteuern der heranwachsenden Nerd-Clique ist "Stranger Things" aber auch entzückende Coming-of-Age-Geschichte. 

True Detective – Staffel 1 (2014)

Dass Serien mit fortlaufender Dauer besser werden, ist eher selten der Fall – bei „True Detective“ ist der Unterschied zwischen den Staffeln jedoch besonders eklatant. Mit der ersten (2014) rund um einen Serienmörder in Louisiana mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson als Ermittler schuf Nic Pizzolatto ein düsteres Serienmeisterwerk. In den folgenden Staffeln, die jeweils eine neue Geschichte erzählten, bemühte Pizzolatto sich zwar um ein ausgewogeneres Frauenbild (einer der Kritikpunkte an Staffel 1), an die Spannung der ersten Falls konnte er aber nicht mehr anknüpfen.

Black Mirror (seit 2011)

Nicht nur in jeder Staffel, sondern in jeder einzelnen Episode erzählt die dystopische Sci-Fi-Anthologie „Black Mirror“ (zu sehen bei Netflix) eine andere Geschichte, die in der nahen Zukunft (die vielleicht auch schon unsere Gegenwart ist) spielt. Nicht alle Folgen sind dabei ein Treffer (siehe etwa Staffel 5), besonders sticht aber „Nosedive“ aus Staffel 3 hervor: Eine Satire über den Wunsch nach Anerkennung, über Bewertung und Social Media.

Mr. Robot (2015–2019)

Ebenfalls mit den Schattenseiten der technologisierten Welt beschäftigt sich „Mr. Robot“ (zu sehen bei Amazon Prime Video) : Die geniale Serie mit Rami Malek in der Rolle des menschenscheuen Hackers Elliot ist Cyber-Krimi, Kapitalismuskritik, Familien-Drama, aber auch ein vertrackter Psycho-Thriller. Keine gemütliche Sitcom für zwischendurch, wegen ihrer Aktualiät und nichtzuletzt dank der Performance von Hauptdarsteller und mittlerweile Oscarpreisträger Malek absolut sehenswert. 

Fleabag (2016–2019)

Mit Sinn für Humor und Tragik erzählt Autorin und Hauptdarstellerin Phoebe Waller-Bridge in „Fleabag“ (zu sehen bei Amazon Prime Video) von einer chaotisch-charmanten Antiheldin. Die Serie bescherte der Britin nicht nur mehrere Emmys, sondern machte sie auch zu einer der gefragtesten Drehbuchautorinnen – Daniel Craig persönlich soll darauf bestanden haben, dass Waller-Bridge das Script für den nächsten Bond-Film überarbeitet. Waller-Bridge wusste nicht nur die vierte Wand geschickt einzusetzen, sondern bescherte dem Internet mit dem "Hot Priest" (Andrew Scott) auch eine wunderbare Meme-Vorlage. Nach zwei Staffeln "Fleabag" war Schluss – die waren dafür grandios.

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