Der Kommissar mit dem treuen Blick: Harald Krassnitzer wird 65

Land der Berge
Der ORF feiert den 65. Geburtstag des TV-Publikumslieblings Harald Krassnitzer mit einem Schwerpunkt. Das Ende als „Tatort“-Kommissar erfolgt 2026.

Von Peter TemelPensionsreif sind Schauspieler mit 65 Jahren ohnehin noch lange nicht – am 10. September erreicht nun Harald Krassnitzer zumindest dieses Regelpensionsalter. Im Falle seiner dauerhaftesten Fernsehrolle ist aber demnächst eine Zäsur angesagt. „Besser wird es nicht mehr!“, sagte Krassnitzer, der in den „nächsten Lebenszyklus“ aufbrechen möchte, diesen April.

Der lange Weg zum Publikumsliebling begann für Krassnitzer 1960, mit seiner Geburt im Salzburger Grödig. Parallel zu einer Lehre zum Speditionskaufmann absolvierte er von 1984 bis 1988 eine Schauspielausbildung an der Elisabethbühne in Salzburg. Es folgten Theaterengagements in Graz, Wien und Saarbrücken. Nach seiner Rückkehr ans Wiener Volkstheater, wo er von 1992 bis 1995 engagiert war, zog es ihn schließlich dorthin, wo er am prägendsten wirkte: ins Fernsehen.

SETBESUCH TATORT-"NULLSUMMENSPIEL": KRASSNITZER / NEUHAUSER

Seit 1999 beim „Tatort“, seit 2011 mit Adele Neuhauser.

Salzburger in Tirol

Bereits 1997 bekam Krassnitzer eine gewichtige Hauptabend-Hauptrolle: Er beerbte Gerhart Lippert als „Bergdoktor“. Bis 2005 war der ROMY-Preisträger in der Rolle des Dr. Justus Hallstein zu sehen, vom Schauplatz Tirol wechselte er dann ins Burgenland, wo er den „Winzerkönig“ spielte. Da war Krassnitzer aber bereits sechs Jahre „Tatort“-Kommissar.

Seinen ersten Fall als Moritz Eisner absolvierte er 1999 in „Nie wieder Oper“. In rund 60 Fällen hat er seither Verbrechen aufgeklärt, wobei der Wien-„Tatort“ ab 2011 mit Neuhauser als Bibi Fellner noch mehr Kontur erhielt. Drei Filme mit dem beliebten Duo, dessen Nachfolge noch nicht bekannt ist, werden bis Ende 2026 noch ausgestrahlt, heuer noch „Der Elektriker“.

Im Vorjahr spielte „Harry“, wie ihn Kollegen nennen, neben seiner Ehefrau Ann-Kathrin Kramer im Drama „Aus dem Leben“. Die beiden sind als „Duo“ für den Deutschen Schauspielpreis 2025 nominiert. Außerberuflich setzt sich Krassnitzer – auch in Kramers Heimat Wuppertal (D) – für wohltätige Zwecke ein und zeigt sich als bekennender Sozialdemokrat politisch aktiv.

Der ORF würdigt den TV-Liebling am 5. 9. auf ORF III mit einem dreiteiligen Filmabend („Der Wettbewerb“, „Tödliche Gier“ und „Meine fremde Frau“). Tags darauf zeigt der Sender den „Land der Berge“-Zweiteiler „Vom Großglockner zum Meer“, in dem Krassnitzer den Alpe-Adria-Trail erwandert. Am 7. 9. steht in ORF 2 die Pilcher-Verfilmung „Der lange Weg zum Glück“ am Programm.

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