Nach Aufregung um ATV-Sendung: "Das Geschäft mit der Liebe" sperrt wieder auf

Quotenerfolge mit alkoholträchtigen Liebestrips nach Osteuropa und Thailand (Bild). Im Vorjahr sahen bis zu 172.000 zu.
Diesen März ist die ATV-Realityshow „Das Geschäft mit der Liebe“ nach 15 Jahren Laufzeit zum Politikum geworden. Der frischgebackene Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler (SPÖ) kritisierte „offenes Zurschaustellen sexueller Ausbeutung von Frauen“, dies habe „weder medial im TV noch sonst irgendwo in unserer Gesellschaft etwas zu suchen“. Babler wollte sogar das Gespräch mit der Geschäftsleitung suchen.
Kurz darauf forderten die Frauensprecherinnen von SPÖ, ÖVP, Neos und Grünen Konsequenzen. Und die gab es umgehend. ATV teilte mit, dass die fünfte Folge der elften Staffel, nicht gezeigt werde. „Da in der betreffenden Folge die Qualitätskontrolle versagt hat“, wurde „die Folge, sowie alle Clips daraus, offline genommen“, sagte ATV. Die noch nicht ausgestrahlten Folgen würden noch einmal geprüft, hieß es.
Prüfung abgeschlossen
Ende April sagte ProSiebenSat.1Puls4-Chef Thomas Gruber dem KURIER, dass man bei der aktuellen Staffel "mit einigen Szenen nicht zufrieden" gewesen sei. Man saß im Schneideraum, um das Format zu adaptieren und wollte "noch vor dem Sommer" mit der aktuellen Staffel wieder on Air gehen.
Diese Prüfung dauerte offenbar etwas länger als geplant. Aber wie dem KURIER nun mitgeteilt wurde, hat ATV nach der Aufregung um die Reality-Serie deren Prüfung nun abgeschlossen und die "bestehenden Richtlinien geschärft". Am 23. Juli soll es um 20.15 Uhr mit einer Doppelfolge weitergehen, bestätigte eine Sendersprecherin. Spätestens dann wird man sehen, ob sich Entscheidendes verändert hat.
Verfügbarkeit
Im März hatte vorab auf dem Streamer Joyn verfügbares Videomaterial heftige Kritik ausgelöst. In einer Szene war zu sehen, dass einer der jüngeren Protagonisten sich in vulgärer Sprache über die sexuelle Verfügbarkeit einer thailändischen Frau äußerte und einzelne Praktiken beschrieb. Auch war zu sehen, dass der Mann die offenbar alkoholisierte Frau huckepack davontragen wollte.
Dies wurde zunächst von Falter-Chefredakteur Florian Klenk in sozialen Medien thematisiert und kritisiert. Kurz danach meldete sich Medienminister Babler zu Wort.
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