Das Ende des "Mad"-Magazins, wie wir es liebten

Ab Herbst bringt das Kultmagazin in Amerika nur noch alte Inhalte neu gebündelt. Einzig die Jahresausgabe bringt aktuelle Satire.

Don Martins verrückte Typen. Spion gegen Spion. Alfred E. Neumanns Zahnlückengrinsen. Politische Seitenhiebe, die man als Teenager nicht verstand. Schmutzige Witze, die man als Teenager sehr wohl verstand. Das Mad Magazin ist für viele auch hierzulande Kult. Für Terry Gilliam (Monty Pyhton) war es "die Bibel für mich und meine ganze Generation". Nun, ohne apokalyptisch werden zu wollen: Das Ende dieser Bibel ist nah.

Ab Herbst werden unter dem Titel  Mad nur noch neu gebundene alte Inhalte verkauft werden, hieß es am Donnerstag. Einzig Spezialausgaben werden  neue Satire bringen. Und das Magazin aus den Trafiken verschwinden.

Damit endet eine Geschichte, die zwei Drittel eines Jahrhunderts geschrieben wurde (und für viele ein comic relief für eine verrückte Welt war): Vor 67 Jahren wurde Mad erstmals verkauft.

In seinen Spitzenzeiten in den 1970er Jahren hatte Mad  2 Millionen Abonnenten, zuletzt waren es gerade mal 170.000.

Mad hat eine bestimmte Art von Humor geprägt wie kein zweites Produkt. "Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mich Mad beeinflusst hat", twitterte “Weird” Al Yankovic. Dieser Humor - kosmopolitisch geprägte Satire auch mit Exilwiener Einfluss - geriet aber zuletzt ins Abseits - und durch schnellere Satire im Fernsehen und online unter Druck, ebenso der gesamte Magazinmarkt.

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