Corona "für 90 Minuten ausblenden": Neue "Bergdoktor"-Staffel ab Jänner

Der Bergdoktor
Winterspecial am 7. Jänner, ORF-Start der 14. Staffel am 13. Jänner-Sigl: Einschränkungen in der Kultur "fatal".

Der Corona-Sommer konnte den "Bergdoktor" nicht ausbremsen: Die Dreharbeiten haben zwar mit Verspätung begonnen, aber dennoch wird die neue Staffel rechtzeitig fertig. Kurz vor Weihnachten enden die Dreharbeiten am Wilden Kaiser. Am 7. Jänner ist im ORF das Winterspecial zur Serie eingeplant, am 13. Jänner soll die 14. Staffel mit neun Folgen beginnen.

Die Dreharbeiten unter Corona-Auflagen seien gut machbar gewesen, sagte Hauptdarsteller Hans Sigl der Deutschen Presse-Agentur. "Wir halten am Set Abstandsregelungen ein und werden jede Woche mehrfach getestet. Mit einem großartigen Team haben wir das wirklich super gerockt." Als Gaststar ist in dieser Staffel unter anderem Harald Krassnitzer dabei, der Ende der 90er-Jahre selber einen "Bergdoktor" gespielt hatte, damals beim Privatsender Sat.1. Seit 2008 läuft der neue "Bergdoktor" im ORF und ZDF und hat sich zu einem Quotenrenner entwickelt. Die Fans müssen angesichts der Pandemie also nicht um ihre Unterhaltung fürchten.

Ohne Masken

In die Drehbücher eingearbeitet wurde Corona allerdings nicht. Das Wirtshaus Wilder Kaiser muss nicht schließen und die Menschen im Ort tragen keine Masken. "Wir haben drüber nachgedacht, ob wir Corona thematisieren", sagt Sigl. Das Team habe sich jedoch dagegen entschieden, unter anderem weil nicht absehbar sei, wie sich die Pandemie bis ins nächste Jahr hinein weiterentwickeln wird.

Der "Bergdoktor" bleibt eine Corona-freie Zone - vielleicht genau das, was sich Zuschauer abends beim Fernsehen wünschen. "Ich glaube, wir erzählen emotionale Geschichten, bei denen der Zuschauer froh ist, das Thema Corona für 90 Minuten ausblenden zu können - wenn er sich ansonsten schon das ganze Jahr über damit befassen muss." Der "Bergdoktor" soll ein wenig heile Welt vermitteln und Zuversicht geben.

Rückblick auf Staffel 13: Zuletzt hatte die Ex-Freundin von Dr. Martin Gruber, Anne (Ines Lutz), den Hof der Grubers gepachtet und gemeinsam mit Lisbeth (Monika Baumgartner) die "Gruber-Milch" vorangebracht. Martin, der inzwischen mit Apothekerin Franziska verbandelt ist, fühlt sich zu seiner Ex hingezogen. Nach jahrelangem Streit und Misstrauen kommen die beiden wieder zusammen. Am Ende macht Martin Anne gar einen Heiratsantrag.

Wird der "Bergdoktor" in Staffel 14 heiraten? Auf dem Gruber-Hof geht es also wieder turbulent zu und ein wenig Zoff gibt es auch: "Es wird sehr, sehr, sehr spannend", kündigt Sigl an. "Es zeigt sich, dass sich Stress manchmal in Glück verwandeln kann - und dann auch wieder zurück." Die Dreharbeiten seien eine Herausforderung gewesen. Diese geheimnisvollen Andeutungen dürften den Fans die Wartezeit bis Jänner nicht gerade leichter machen.

"Einschränkungen fatal"

Schauspieler Hans Sigl ("Der Bergdoktor") findet die Corona-Einschränkungen in der Kulturbranche "fatal", ganz besonders für die Live-Szene. Corona habe ein Problem ans Tageslicht gebracht, mit dem sich die Branche arrangiert habe - nämlich die mangelnde Wertschätzung von Kunst und Kultur durch die Politik. "Ich finde, es ist ein sehr bezeichnendes Momentum in unserer Gesellschaft, dass zuerst Kultur und Kunst hintangestellt werden, wenn die Situation schwierig ist."

Das sei zwar nachvollziehbar, wenn es um Menschenleben geht, aber: "Es geht um das Wort systemrelevant - ein hässliches Wort - und da muss man sagen: Kultur ist systemrelevant!", sagt der 51-Jährige. Es bestehe großer Handlungsbedarf zwischen Politik und Künstlern. Jetzt sei wichtig, dass die staatlichen Hilfen bei allen Betroffenen ankommen.

Sigl selbst hat nach eigener Aussage im Corona-Sommer Glück gehabt, weil die Dreharbeiten zur 14. Staffel des "Bergdoktor" stattfinden konnten. "Da bin ich demütig und dankbar, dass ich drehen darf, sonst sähe es mau aus." Seine für dieses Jahr geplanten Live-Veranstaltungen seien ausgefallen.

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