Als „Der Landarzt“ kümmerte er sich im fiktiven schleswig-holsteinischen Deekelsen mit Herz und Verstand um die Nöte der Dorfbevölkerung. „Mit 40 Folgen habe ich damals die Serie etabliert und sie wurde gewissermaßen mein Markenzeichen. Meine allseits gelobte schauspielerische Leistung verschaffte mir ein gewisses Renommee“, sagte er einmal. Nebenbei sei es ihm gelungen, sich endgültig gegenüber seinem berühmten Vater, dem legendären „Faust“-Darsteller Will Quadflieg (1914-2003), freizuschwimmen. Dabei sei der Vater durchaus auch der Grund für seine Berufswahl gewesen.
„Das war natürlich naheliegend. Vor allem seine Liebe zur Sprache hat sich auf mich übertragen“, erinnerte sich Quadflieg an seine Anfänge, die 1975 in die Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum mündeten und sich durch die deutsche Theaterprovinz fortsetzten. Später nahm er mit Vater Will sogar eine CD mit dem Briefwechsel zwischen den Schriftstellern Thomas und Klaus Mann auf - die 1996 den Deutschen Schallplattenpreis erhielt. Seine Sensibilität für die deutsche Sprache habe aber wohl auch damit zu tun, dass er als Sohn einer Schwedin 1945 in deren Heimat geboren wurde und zunächst nur Schwedisch sprach, meint Quadflieg. „Als ich dann nach Deutschland kam, war das zugleich eine sprachliche Entdeckungsreise.“
Quadflieg wurde am 11. April 1945 in Växjö (Schweden) als eines von fünf Kindern des Schauspielers Will Quadflieg (1914-2003) geboren. Nach der Schulzeit in Hamburg bewarb er sich an der Bochumer Schauspielschule - und fiel zunächst durch. Engagements in Oberhausen, Wuppertal und Basel folgten. Ab 1974 wirkte Quadflieg als freier Schauspieler an renommierten Häusern in Hamburg, Berlin, München, Zürich und Wien sowie bei den Salzburger Festspielen in großen Klassikerrollen.
Im Fernsehen hatte er Auftritte in Serien und Filmen wie „Der Alte“, „Derrick“ und „Das Traumschiff“. In der ARD-Familienserie „Vater wider Willen“ (1995-2002) stellte er einen Dirigenten dar. Zuletzt war es stiller um ihn geworden.
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