Max Beckmann: Ein Held der Moderne auf großer Fahrt

Max Beckmann: Ein Held der Moderne auf großer Fahrt
Die Pinakothek der Moderne in München folgt den Reisen, die der Künstler – teils freiwillig, teils verfolgungsbedingt – unternahm

Der legendäre Odysseus hatte einen markanten Schädel und ein kantiges Kinn, einen strengen Blick und war meist sehr korrekt gekleidet. Er konnte aber auch Faxen machen und vor einer Kamera lustig mit einem Tennisschläger herumfuchteln, wenn er mit seiner Frau in Bad Gastein Urlaub machte.

In einem Bild der Ausstellung „Departure“ in der Münchner Pinakothek der Moderne sieht man Odysseus nackt an den Mast gefesselt, bedrängt von einer sexy Sirene mit Adlerfüßen.

Es ist ein verklausuliertes Selbstporträt des Künstlers Max Beckmann, der sich öfters mit dem antiken Helden verglich: Auch er war ein Rastloser, in den Stürmen des 20. Jahrhunderts ohne festen Ankerplatz, und das oft nicht freiwillig: Der 1884 in Leipzig geborene Maler, der in der Weimarer Republik ein Jetset-Leben geführt hatte, gehörte ab der NS-Machtübernahme 1933 zu den vom Regime am meisten gehassten Figuren des deutschen Kulturbetriebs. Beckmann wurde von seinem Professorenposten an der Frankfurter Städelschule verdrängt und ins Exil gezwungen – wobei er erst 1947 in die USA übersiedelte.

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