Maria Lassnig: "Der Ort der Bilder"
Eine große Werkschau der österreichischen Künstlerin Maria Lassnig zeigt das steirische Universalmuseum Joanneum in der Neuen Galerie. Die Ausstellung umfasst teilweise noch nie gezeigte Werke aus fast 70 Jahren und dokumentiert den "eigenwilligen und eigensinnigen Weg der Malerin, der zu einer erst späten Rezeption geführt hat", so Joanneum-Chef Peter Pakesch.
"Die 93-jährige Künstlerin hat ein einzigartiges Lebenswerk geschaffen, sie hat eine außergewöhnlich lange Werkphase auf absolut höchstem Niveau", würdigte Pakesch die gebürtige Kärntnerin. Das früheste Werk in der Ausstellung mit dem Titel "Maria Lassnig. Der Ort der Bilder" ist ein Selbstporträt von 1945. "Der Kärntner expressive Kolorismus ist hier bereits ersichtlich", so Kurator Günther Holler-Schuster.
Nahezu abstrakte Werke aus den 50er-Jahren wie "Ungeteilte Form" zeigen die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Strömungen, auch wenn Lassnig ihrer ganz eigenen Linie auch dabei treu bleibt. Zu Beginn der 60er-Jahre spiegelt sich ihr mehrjähriger Paris-Aufenthalt auch in den Arbeiten wieder. Die sogenannten "Körpererfahrungsbilder" leiten sich immer von Körperteilen her und thematisieren Schmerz oder ein Unvermögen in der Bewegung. In Werken wie "Napoleon und Brigitte Bardot" zeige sich aber auch immer "ihr Humor im Umgang mit ihrer Kunst", betonte Holler-Schuster.
Ein Aufenthalt in Amerika bringt eine starke Hinwendung zum Realismus, aber auch filmische Einflüsse. So werden Aquarelle gezeigt, die ähnlich wie Film-Storyboards aufgebaut sind. Zwei ihrer eigenen filmischen Arbeiten, "Iris" und " Selbstporträt" sind im Rahmen der Ausstellung ebenfalls zu sehen.
Einige Bilder wie "Selbstporträt mit Stab", "Dreifaches Selbstporträt" oder "Selbstporträt mit Maulkorb" - alle aus den 70er-Jahren - wurden bisher kaum öffentlich gezeigt, wie Kurator Holler-Schuster betonte.
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Maria Lassnig. Der Ort der Bilder". Ausstellung in der Neuen Galerie im Universalmuseum Joanneum in Graz. Von 17. November bis 28. April .2013.
Weiterführende Informationen: www.museum-joanneum.at
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