Mando Diao: „Wir müssen diesen Überfluss eindämmen“

Mando Diao: „Wir müssen diesen Überfluss eindämmen“
Die schwedische Band tritt am Sonntag live in Wien auf – und singt über Autorität und Klimawandel.

Mit „explosiv und entschlossen“ beschreibt Mando-Diao-Gitarrist Jens SiverstedtBang“, das neue Album seines Quintetts. Nach den von Fans und Kritikern geschmähten Elektronik-Experimenten von „Ælita“ wenden sich Mando Diao damit wieder sehr direkten, an prägnanten Gitarrenriffs orientierten Rock-Songs zu.

Der an die ersten Alben anknüpfende Sound verspricht auch für das Konzert der Schweden morgen, Sonntag, in der Wiener Arena viel Energie, Tanzbarkeit und Lebensfreude. „Das ist eines der Themen, die sich wie ein roter Faden durch das Album ziehen“, sagt Siverstedt. „Das Leben hat immer Mühen bereit, deshalb ist es wichtig, sich immer wieder die Freiheit zu nehmen, auch Spaß zu haben. “

Der energetische Sound von „Bang“ transportiert aber auch nachdenkliche Texte: „Don’t Tell Me“ handelt davon, was Dixgård seinen Kindern beibringen will: „Ich versuche, ihnen zu erklären, dass es sehr wichtig ist, Andere zu respektieren“, sagt er. „Dass es aber auch genauso wichtig ist, nicht immer blinden Respekt gegenüber Autoritäten an den Tag zu legen.“

Gesellschaft ändern

In dem Blues-Rock-Song „Society“ fragen Mando Diao: „Wann werden wir die Gesellschaft verändern? Werden wir sie je verändern? Stehen wir vor dem Ende der Gesellschaft?“ Siverstedt: „Jeden Tag siehst du all diese schrecklichen Dinge im Fernsehen, Armut und Bettler, wenn du die Straße runter gehst. Da fühlt man sich hilflos und manchmal sogar panisch, dass man nichts tun kann, weil vieles an höherer Stelle geändert werden müsste. Speziell auch im Umgang mit der Umwelt: In Schweden werden die Winter viel milder und die Sommer heißer. Die Natur beginnt schon, Änderungen in unserem westlichen Lebensstil zu fordern. Wir müssen diesen Überfluss eindämmen. Konsum wie wir ihn betreiben, ist Wahnsinn, weil sich alles, was wir konsumieren, irgendwo aus der Natur speist. Und das Meiste davon schadet ihr. Ich finde, man kann auch ohne all dem ein gutes, erfülltes Leben haben.“ brigitte schokarth

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