Maler Hubert Schmalix 72-jährig in Los Angeles gestorben

Maler Hubert Schmalix 72-jährig in Los Angeles gestorben
Der Grazer war Hauptvertreter der "Neuen Malerei" und ein einflussreicher Lehrender. Seine Bilder verbanden Coolness und Kunstgeschichte

Hubert Schmalix, ein Hauptvertreter der "Neuen Malerei" der 1980er Jahre und als Maler wie als Lehrender einer der produktivsten und beliebtesten Künstler Österreichs, ist tot. Das gab das steirische Universalmuseum Joanneum am Montagabend in einer Aussendung bekannt. Schmalix war demnach in seinem Haus in Los Angeles, wo er große Teile seiner Zeit verbrachte, nach langer schwerer Krankheit verstorben. Er war 72 Jahre alt. 

Sein letztes realisiertes Werk hatte Schmalix für den Musik-Pavillon der STEIERMARK SCHAU 2025 geschaffen, der zurzeit am Heldenplatz in Wien zu sehen ist und ab 26. April vor Schloss Eggenberg in Graz präsentiert wird. Bis Ende Jänner hatte er im Schlossmuseum Linz großformatige Gemälde unter dem Titel "Tremor" präsentiert. Die Motive - teils an mittelalterliche Grabmäler angelehnt und oft mit Figuren, die mit Alter und Verfall hadern - blieben dort ohne weitere Erklärung und schienen aus dem Rahmen von Schmalix' bisherigem Werk zu fallen. Aus nunmehriger Perspektive erscheinen sie als Auseinandersetzung mit dem Tod.  

Maler Hubert Schmalix 72-jährig in Los Angeles gestorben

 1952 in Graz geboren, war Schmalix einer der Hauptprotagonisten der „Neuen Malerei“ der 1980er-Jahre. Poetisch, erzählerisch, eruptiv und subjektiv legten die damaligen „Jungen Wilden“ ihre Kunst an. Schmalix entwickelte mit seinen farbintensiven, stark konturierten Bildern - oft Ansichten von Landschaften - Bildwelt, die das Malerische und Expressive mit einer gewissen Pop-Leichtigkeit kurzschloss. 

"Die unheimliche Entspanntheit und Coolness, die auch Anlass zur Verunsicherung, zumindest aber zur Mehrdeutigkeit geben, sind bis heute die Stärke der Bilder von Hubert Schmalix", schreibt der Grazer Kurator Günther Holler-Schuster in seinem Nachruf für das Joanneum. "Seit er 1987 endgültig nach Kalifornien übersiedelt ist, wurde die Atmosphäre in seinen Gemälden noch heller, weiträumiger und vom Licht der Farben bestimmt. Sie zeigen kein Arkadien, obwohl man darin wandeln möchte. Sie sind Imaginationen – vertraute, vergangene und auch zerbrochene Träume. Sie folgen der allgemeinen visuellen Kultur, aber auch jener der Kunstgeschichte." 

Beliebter Professor

Schmalix, der von 1971 bis 1976 an der Akademie der bildenden Künste in Wien studiert hat und bereits 1978 eine Einzelausstellung in der Neuen Galerie Graz hatte, war auch international sehr früh erfolgreich: Schon 1980 nahm er an der Ausstellung Aperto 80 der Biennale in Venedig teil und 1984 an der Biennale in Sydney. Danach übersiedelte er nach Kalifornien.

Sein Einfluss auf jüngere Generationen war enorm – er war von 1992 bis 2005 Gastprofessor an der UCLA, Los Angeles, und von 1999 bis 2006 Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien.  

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