"Macbeth" im Stadttheater Klagenfurt

Ein Mann in Rüstung steht vor einer Gruppe von Soldaten auf einer Theaterbühne.
Gruselig präsentiert sich Giuseppe Verdis „Macbeth“ im Stadttheater Klagenfurt.

Zerfranste, rasch ziehende Nebelfetzen, rot gekleidete Hexen mit grässlichen Fratzen, Geister ohne Köpfe, Leichen, rauchende Hexenkessel, aber auch reiche Symbolik und einnehmende Ästhetik: Cesare Lievi hat für Giuseppe Verdis „Macbeth“ am Stadttheater Klagenfurt gruselige Bilder entworfen, die mit raffiniert eingesetztem Licht und trotz überwiegender Statik bei der Personenführung beeindrucken. Was aber die Neuproduktion für das Haus in den Rang des Außergewöhnlichen hebt, sind die fabelhafte Sängerriege und die exzellente Orchesterleistung: Denn selten hat man das Kärntner Sinfonieorchester unter dem neuen Chefdirigenten Alexander Soddy so aufregend, ja hitzig, aber auch so feinsinnig lyrisch musizieren gehört wie diesmal. Eine Wucht ist die schon Scala-erprobte Tatiana Melnychenko, die mit riesiger Stimme aber auch innigen Tönen die Lady Macbeth auch in den Momenten des Wahnsinns zu singen versteht.

Mit ungemein edlem Bariton erlebt man Maksim Aniskin als Titelhelden. Merunas Vitulskis singt den Macduff mit schönem Tenor. Selten hat man einen so noblen Bass wie jenen des jungen Evgeny Stavinskiy als Banquo gehört. Kleinere Rollen und Chor sind ebenfalls makellos. Großer Jubel für den bereits zweiten Opernerfolg der neuen Saison!

KURIER-Wertung:

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