Lissner verabschiedet sich von der Scala

Scala-Intendant Stephane Lissner hat am Montagabend seinen letzten öffentlichen Auftritt vor seiner Amtsübergabe an Alexander Pereira absolviert. Bei der Vorstellung des Buchs "Teatro alla Scala" des italienischen Musikkritikers Carlo Lanfossi zog Lissner eine Bilanz seiner fast zehn Jahre an der Scala, die er im August verlässt, um die Opera de Paris zu leiten.
"Das Wichtigste ist, für die Scala, nicht für sich selbst zu arbeiten. Jedes Mal, wenn man hier nur für sich arbeitet, endet es schlecht", sagte Lissner nach Angaben italienischen Medien. Der Franzose machte aber keine Anspielung auf seinen österreichischen Nachfolger.
An der Buchvorstellung beteiligte sich auch der noch bis Ende dieses Jahres amtierende Musikdirektor Daniel Barenboim, der 2015 von Riccardo Chailly ersetzt wird. "Lissner war für mich ein wunderbarer Partner, mit dem man über alles sprechen konnte. Wir waren immer über alles einverstanden", so Barenboim. Zusammen konnten sie Patrice Chereau überzeugen, die Regie von "Tristan und Isolde" für die Saisoneröffnung am 7. Dezember 2007 zu übernehmen. "Das war eines der außerordentlichsten Momente meines künstlerischen Lebens", versicherte Barenboim.
Der Dirigent erklärte, er bedauerte, dass er nicht den Zyklus der Mozart-Opern mit Lorenzo Da Pontes Libretti abschließen konnte. "Jetzt dirigiere ich 'Cosi fan tutte', doch 'Figaros Hochzeit' schaffe ich nicht. Man kann nicht alles machen. Ich würde jedoch an diesen Jahren hier nichts ändern. Es war für mich eine große Ehre, hier in Mailand zu arbeiten", so Barenboim.
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